Vom heutigen Arbeitsmarktbericht werden Signale für die US-Zinspolitik im weiteren Jahresverlauf erwartet. Die August-Daten sollten nicht deutlich schwächer ausfallen, da dies die Rezessionsängste verstärken würde. Sie sollten aber auch nicht zu positiv ausfallen, da steigende Löhne die Inflationssorgen erhöhen und die Zinssenkungserwartungen dämpfen würden, heisst es. «Und das wäre nicht gut für die Märkte», sagt ein Händler. Noch sei das Szenario einer weichen Landung wahrscheinlicher als eine Rezession. «Aber es ist die Angst vor diesem Szenario, die die Anleger heute Morgen in Deckung gehen lässt», sagt er.

Nach einem Tagestief von 11'928 Punkten notiert der Leitindex SMI um 11.00 Uhr noch 0,52 Prozent tiefer bei 11'968,83 Punkten. Damit steuert der SMI auf den vierten «roten» Tag in Folge und eine negative Wochenbilanz von knapp 4 Prozent zu.

Der SLI, der die 30 grössten Titel umfasst, fällt um 0,56 Prozent auf 1936,43 Punkte, der breiter gefasste SPI um 0,51 Prozent auf 15 908,08 Punkte. Im SLI notieren 21 Titel schwächer und 7 fester. Sonova und Schindler PS zeigen sich unverändert.

Unter Druck stehen mit Swiss Re (-1,8 Prozent), Julius Bär (-1,3 Prozent), Swiss Life (-0,3 Prozent) und Zurich (-1,1 Prozent) Aktien, die sich zuletzt relativ gut entwickelt hatten, wie ein Händler sagt.

Richemont (-1,3 Prozent) und Swatch (-1,0 Prozent) werden weiter verkauft. Händler verweisen auf die Aktien der europäischen Konkurrenten Kering, Burberry oder Pandora, die ebenfalls unter Druck stünden. Zuletzt seien Befürchtungen laut geworden, dass die Krise im Luxusgütersektor nicht nur zyklischer, sondern auch struktureller Natur sein könnte, so ein Händler.

Mit Logitech (-1,2 Prozent) setzt ein weiterer Titel seinen Abwärtstrend fort. Negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit einem Streit um die Besetzung des Verwaltungsrats und die Korrektur im Technologiesektor belasteten das Unternehmen, so ein Händler.

Dass sich der SMI vom Tagestief habe lösen können, sei auch ein «Verdienst» der Schwergewichte Novartis (-0,6 Prozent) und Roche (GS: -0,3 Prozent), die sich von ihren Tiefstständen etwas hätten erholen können, heisst es am Markt weiter.

Auch zyklische Werte wie Holcim, ABB, SIG Kühne+Nagel, Geberit und Sika verlieren zwischen 1,2 und 0,7 Prozent. Die Aktie der Grossbank UBS (-1,3 Prozent) steht ebenfalls weit hinten auf der Liste.

Die wenigen Gewinner werden von VAT (+0,6 Prozent) angeführt. Sie könnten sich nach den jüngsten Verlusten stabilisieren, heisst es. Ebenfalls fester tendieren Lindt&Sprüngli PS (+0,3 Prozent) und auch das Schwergewicht Nestlé (+0,4 Prozent).

Bei Givaudan (+0,5 Prozent) verweist ein Händler auf Goldman Sachs. Die Bank habe den Rivalen Symrise auf «Neutral» von «Sell» hochgestuft. Bessere Wachstumsaussichten dämpften die Margenrisiken bei Symrise, heisst es. Dies färbe leicht positiv auf Givaudan ab.

Am Ende der Kursliste fallen Baloise (-3,0 Prozent) negativ auf. Dies nach einer Herabstufung auf «Neutral» von «Buy» durch die UBS.

Basilea (+1,0 Prozent) profitieren von einer weiteren Meilensteinzahlung für das Anti-Pilz-Medikament Cresemba. Lem (+2,4 Prozent) sind nach einer Kaufempfehlung der ZKB gefragt.

pre/kw

(AWP)