Nach der starken Vorwoche, in der der SMI 4,8 Prozent gewonnen habe, wäre auch ein Tag mit Verlusten kein Unglück. «Eine Konsolidierung täte nur gut», meint ein Händler. Die Marktteilnehmer warteten auch auf einen Katalysator, der die Kurse weiter antreiben könnte. Der KI-Hype und die Zinssenkungserwartungen seien fürs erste wohl eingepreist. Weitere Impulse seien dünn gesät. Am Mittwochabend wird allerdings das Protokoll der jüngsten FOMC-Sitzung veröffentlicht. Daraus dürften sich klarere Schlüsse betreffend Ausmass und Zeitpunkt weiterer Zinssenkungen ziehen lassen. Zudem beginnt demnächst in den USA die Bilanzsaison. «Das könnte punktuell auch zu grösseren Kursausschlägen führen», meint ein Marktbeobachter.
Der Leitindex SMI notiert gegen 11.10 Uhr mit 12'511,36 Punkten (+0,03 Prozent) kaum verändert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, steigt um 0,10 Prozent auf 2029,43 Zähler. Derweil ist der breite SPI mit 17'209,55 Zählern und verändert. Im SLI legen 18 Titel zu und zwölf geben nach.
Aus charttechnischer Sicht sei der Aufwärtstrend intakt, heisst es am Markt. Zwar ist der SMI heute phasenweise wieder etwas unter die Marke von 12'500 Punkte gesunken, doch dürfte dies den Aufwärtstrend nur vorübergehend bremsen, heisst es im Handel. Sollte sich der SMI über der Marke von 12'500 Zähler etablieren, könnte er dann laut den Analysten von BNP Paribas die nächste Hürde beim kurzen Zwischentief vom 11. März bei 12'688 Punkten in Angriff nehmen. Danach würde das Rekordhoch vom 3. März bei 13'199 Punkten in den Fokus rücken.
Ein klarer Trend lässt sich bei den Bluechips nicht ausmachen. Gefragt sind mit Sandoz (+2,2 Prozent), Alcon (+0,7 Prozent), Lonza (+0,9 Prozent) und Sonova (+0,5 Prozent) Gesundheitswerte. Galderma (+0,6 Prozent) erhalten derweil von Vontobel Rückenwind: Der zuständige Analyst hat das Rating für den Dermatologiekonzern auf «Buy» von «Hold» hochgestuft.
Aber auch die defensiven Werte Swisscom (+0,8 Prozent) sowie die Versicherer Swiss Re (+1,5 Prozent), Zurich (+0,7 Prozent) und Swiss Life (+0,5 Prozent) sind gesucht. Die beiden Pharmariesen Roche (+0,2 Prozent) und Novartis (+0,3 Prozent) setzen ihren Aufwärtstrend mit etwas gedrosseltem Tempo fort.
Einige zyklische Werte wie SGS, ABB, Kühne + Nagel und Holcim stehen mit bis zu 0,4 Prozent ebenfalls im Plus. Andere Zykliker wie Sika, Amrize und Geberit neigen dagegen mit Abschlägen zwischen -0,1 und einem Prozent zur Schwäche.
Auf der anderen Seite büssen Richemont (-1,9 Prozent) trotz positiver Analystenkommentare an Wert ein. Auch Swatch (-1,6 Prozent) geben nach. Händler verweisen darauf, dass die beiden Luxusgüterwerte in der Vorwoche mehr als vier bzw. knapp zwei Prozent zugelegt haben.
Auch die Aktien der Grossbank UBS (-0,4 Prozent), des Vermögensverwalters Partners Group (-0,8 Prozent) und von Julius Bär (-0,5 Prozent) geben nach.
Die Technologiwerte VAT (-0,3 Prozent) und die am breiten Markt gehandelten Mitbewerber AMS Osram (-3,3 Prozent), Comet (-1,2 Prozent) und Inficon (-0,4 Prozent) konsolidierten die jüngsten Gewinne, heisst es weiter.
Am breiten Markt legen dagegen DocMorris (+1,1 Prozent) zu. Hier dürften gute Daten von Konkurrentin Redcare Pharmacy Unterstützung geben.
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(AWP)