Zunächst hatte das gute Abschneiden des Chip-Giganten Nvidia noch für steigende Kurse gesorgt, doch bald schon kehrten die Zweifel über die hohe Bewertung im Technologiesektor zurück und dies löste Gewinnmitnahmen aus. Derweil sorgt auch der rasante Kurszerfall des Bitcoin (-10 Prozent auf 82'500 Dollar), der öfters auch als Indikator für die Technologiewerte bezeichnet wird, zusätzlich für Verunsicherung. Wenn der Zerfall im gleichen Tempo weitergehe, könnte diese andere Märkte anstecken", meint ein Händler. Zudem schraubten die Marktteilnehmer die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember nach den US-Arbeitsmarktdaten für September weiter zurück. Diese zeigten zwar einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Aber das Beschäftigungswachstum hatte die Erwartungen weit übertroffen.

Der Leitindex SMI, der im Frühhandel bis 12'476 Punkte gefallen war, notiert um 11.00 Uhr um 0,09 Prozent höher auf 12'554,42 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,08 Prozent auf 2022,29 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 17'238,16 Zähler. Im SLI stehen 14 Verlierern 16 Gewinner gegenüber.

Auch an anderen Märkten gab es zunächst klar Kurseinbussen, von denen sie sich aber zum Teil wieder erholten. Aktuell notiert der deutsche DAX um 0,95 Prozent tiefer und der britische FTSE 100 um 0,49 Prozent.

Stark unter Druck stehen die Technologiewerte VAT (-7,5 Prozent), Logitech (-1,7 Prozent) sowie ABB (-2,2 Prozent), AMS (-5,2 Prozent), Comet (-6,7 Prozent), Cicor (-6,5 Prozent) und Inficon (-4,4 Prozent) Diese hatten am Vortag noch von den Nvidia-Ergebnissen und der Hoffnung, dass der KI-Boom weitergeht, profitiert. Bei AMS seien es aber mehr negative Analystenkommentare, ausgelöst durch firmeneigene Probleme, die den Kurs negativ beeinflussten, sagt ein Händler.

Die Aktien der UBS (-1,9 Prozent) geben ebenfalls deutlich nach. Die Grossbank hat ihr Rückkaufprogramm 2025 abgeschlossen und insgesamt 52'582'575 Papiere über rund 1,6 Milliarden Franken zurückgekauft. Eine neues Programm wurde nicht angekündigt.

Unter Abgaben leiden zudem die Aktien von Holcim (-2,1 Prozent). Nach einem Kursgewinn in 2025 von über 60 Prozent täten Gewinnmitnahmen nur gut, heisst es. Dies gelte auch für Galderma (-0,7 Prozent). Gewinnmitnahmen gibt es auch bei Richemont (-0,7 Prozent). Der Titel war am Vortag um 2,2 Prozent gestiegen.

Wachstumstitel wie Partners Group (-1,0 Prozent), Straumann (-0,3 Prozent) und Sonova (-0,1 Prozent) neigen ebenfalls zur Schwäche.

Gesucht sind dafür die Schwergewichte Novartis (+1,3 Prozent), Nestlé (+0,7 Prozent) und Roche GS (+0,5 Prozent), die von ihrer defensiven Ausrichtung profitierten. Dabei erreichten Roche bei 315,90 Franken kurzzeitig gar ein Jahreshoch.

Mit Swisscom, Givaudan, Lindt & Sprüngli, Sandoz und Lonza legen weitere defensive Werte um bis zu einem Prozent zu. Die Aktien der Versicherer Swiss Re, Zurich und Swiss Life sowie von SGS, die von Anlegern an schwachen Tagen gerne gekauft würden, legen ebenfalls um bis zu 0,5 Prozent zu.

Am breiten Markt fallen SHL (-11 Prozent) besonders negativ auf. Grund dafür ist eine Kapitalerhöhung. Dagegen gewinnen Coltene (+3,8 Prozent auf 48 Fr.) dank eines Kommentars der ZKB an Wert. Darin wird der Wert der Aktie auf 55 Franken und damit klar über dem aktuellen Kurs angegeben.

pre/hr

(AWP)