Für eine gewisse Unterstützung sorgt laut Händlern derweil die KI-Fantasie. Diese wird von den guten Ergebnissen der US-Technologiekonzerne Meta und Microsoft genährt, deren Aktien im vorbörslichen Handel um rund zehn Prozent höher notieren. Hierzulande sorgen zudem steigende Kurse der beiden Pharmariesen für eine gewisse Unterstützung. Kaum Impluse kommen derweil von der US-Geldpolitik. Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend den Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Derweil schreitet hierzulande die Berichtsaison weiter voran mit dem Zementriesen Holcim im Fokus.
Der Leitindex notiert um 11.05 Uhr 0,06 Prozent höher bei 11,938,79 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, ermässigt sich um 0,06 Prozent auf 1986,61 Zähler. Derweil gewinnt breite SPI 0,06 Prozent auf 16'667,82 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.
Fester sind die Aktien von Holcim (+0,9 Prozent). Der Zementkonzern hat im ersten Halbjahr zwar weniger umgesetzt, dafür aber punkto Profitabilität überzeugt. Für die Zukunft zeigt sich Holcim zuversichtlich und bestätigte das Umsatzziel für 2025. Die Aktie sei im Vergleich zu anderen Schweizer Bauzulieferern weiterhin «moderat» bewertet, heisst es bei der ZKB. Dagen notieren die Aktien von Amrize (-1,0 Prozent), die von Holcim abgespalten wurde, schwächer.
Ebenfalls oben auf der Kurstafel stehen mit Geberit (+1,1 Prozent) und ABB (+1,1 Prozent) und SGS (+0,6 Prozent) weitere Zykliker. Gesucht sind ausserdem die Genussscheine des Pharmariesen Roche (+0,5 Prozent) und die Anteile des Pharmazulieferers Lonza (+1,1 Prozent). Roche-Konkurrentin Novartis (+0,2 Prozent) folgt mit etwas Abstand. Die Aktien von Nestlé (-0,4 Prozent), dem dritten SMI-Schwergewicht, geben dagegen etwas nach.
Deutlich unter Druck stehen die Aktien von Straumann (-6,0 Prozent). Grund dafür sind schwache Zahlen und ein enttäuschender Ausblick des US-Konkurrenten Align. Dies stimme die Anleger vor den Zahlen von Straumann nervös, heisst es am Markt. Auch Straumann habe in der jüngeren Vergangenheit mit einer Nordamerika-Schwäche zu kämpfen gehabt.
Ebenfalls tiefer sind die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,2 Prozent) und Swatch (-0,4 Prozent) sowie der Grossbank UBS (-1,0 Prozent). Letztere geben den Vortagesgewinn nach Zahlen nahezu wieder ab.
Bei den Aktien von VAT (-1,4 Prozent) komme die derzeit fehlende Dynamik im Halbleitergeschäft ans Licht, sagte ein Händler und verweist auf die beiden Branchennachbarn Inficon (-0,4 Prozent) und Comet (-20 Prozent). «Das typische Bild der Branche momentan», so der Händler. Am Vortag hatte Inficon den Ausblick für 2025 gesenkt, was deren Aktien einbrechen liess. «Nun ergeht es Comet ähnlich.»
Mit AMS Osram (-3,4 Prozent) geht es mit einem weiteren Technologietitel nach unten. Doch hier sind es laut Händlern nicht die Ergebnisse: Diese waren wie erwartet. Nach dem starken Kursanstieg komme es nun aber zu Gewinnmitnahmen.
Unterschiedlich reagieren die Aktien der beiden Lagerlogistikspezialisten. Während Interroll (-0,8 Prozent) nachgeben, legen Kardex (+7,6 Prozent) stark zu. Auch Medacta (+5,6 Prozent) sind gesucht. Das Medtechunternehmen hat mit den Zahlen die Erwartungen übertroffen.
Clariant (+0,3 Prozent) haben frühe Verluste abgeschüttelt. Der Chemiekonzern hat nach einem Umsatzrückgang die Prognose für das Gesamtjahr gekürzt. Dies komme nicht unerwartet und sei wohl nach den Gewinnwarnungen aus der Branche im Kurs enthalten gewesen, heisst es am Markt.
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(AWP)