Die uneinheitlichen Vorgaben aus dem Ausland stimmten die Marktteilnehmer etwas zurückhaltend. In den USA konsolidierten die Aktien praktisch auf Rekordhoch, während aus Asien gegensätzliche Signale kamen. In China ging das Rally am letzten Handelstag vor der Feiertagszeit («Goldene Woche») wegen der Hoffnung auf staatliche Konjunkturmassnahmen weiter. In Japan dagegen brachen die Kurse ein. Grund dafür ist, dass Shigeru Ishiba neuer Premierminister werden solle. Er hatte sich kritisch zur lockeren Geldpolitik der Bank of Japan geäussert.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.10 Uhr um 0,45 Prozent tiefer bei 12'178,91 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, ermässigt sich um 0,53 Prozent auf 1992,63 und der breite SPI um 0,46 auf 16'247,82 Zähler. 23 SLI-Werte geben nach und sieben legen zu.

Unter Druck stehen SGS (-3,0 Prozent). Ein Grund dafür dürfte Goldman Sachs sein: Die US-Bank hat das Kursziel für die Aktien des Inspektionskonzerns gesenkt und das Rating «Sell» bestätigt. Nach dem starken Lauf 2024 mit einem Kursplus von rund 30 Prozent dürfte viel Positives im Kurs eingepreist sein. «Das Ende der Fahnenstange dürfte fürs erste erreicht sein», sagt ein Händler.

Mit Geberit, Adecco, Sika, ABB, Kühne+Nagel sowie Holcim geben weitere zyklische Werte zwischen 0,8 und 1,9 Prozent nach. Ein Händler verweist dabei auf die jüngsten «Hiobsbotschaften» der Automobilkonzerne VW und Stelllantis, die Gewinnwarnungen ausgesprochen haben.

Schwächer sind auch die Schwergewichte Novartis (-0,7 Prozent) und Nestlé (-0,2 Prozent). Auch die Aktien der Grossbank UBS (-0,8 Prozent) stehen im Angebot.

Die Anteile von Richemont (-0,6 Prozent) leiden laut Händlern unter Gewinnmitnahmen. Der Luxusgüterwert stieg in der Vorwoche um fast 18 Prozent. Grund dafür war die Hoffnung auf massive staatliche Konjunkturmassnahmen in China.

Dies hatte auch Swatch (+0,3 Prozent) Auftrieb verliehen. Dazu kamen aber noch die «äusserst günstige Bewertung» und Spekulationen über Pläne für ein Going Private. Swatch-Chef Nick Hayek relativierte diese jedoch klar. Dennoch bleiben Swatch auch nach dem Plus um knapp 20 Prozent in der Vorwoche gefragt.

Gefragt sind ausserdem die Aktien von Givaudan (+0,6 Prozent). Der Aromen und Duftstoffhersteller legt am 10. Oktober den Zwischenbericht vor.

Zu den Gewinnern zählen die schwergewichtigen Roche GS (+0,1 Prozent). Der Pharmakonzern hält heute seinen Investorentag ab. Eine gut gefüllte Pipeline soll in den kommenden Jahren weiteres Wachstum sichern.

Unter Druck stehen am breiten Markt zudem Meyer Burger (-9,3 Prozent). Das angeschlagene Solarunternehmen hat gemäss ungeprüften Halbjahreszahlen deutlich weniger Umsatz erzielt. Zudem hat das Unternehmen die Veröffentlichung des geprüften Halbjahresergebnisses erneut verschoben. Die Aktie sei «uninvestierbar», kommentiert die ZKB.

Bei den Aktien von AMS Osram wird heute der «reverse split» wirksam. Dabei werden jeweils zehn alte Aktien in eine neue getauscht. Die Aktie wird derzeit zu einem Kurs von 11,54 Franken gehandelt. Am Freitag schlossen sie zu 1,178 Franken.

pre/ys

(AWP)