Zudem steht am Abend das aktuell stark beachtete Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed an. Allerdings gehen Experten derzeit nicht davon aus, dass sich hieraus frische Informationen über den künftigen Zinspfad der Währungshüter ergeben. Bleiben noch die Zoll-Verhandlungen. Und ob hier «hinter verschlossenen Türen» Ergebnisse erzielt werden, die Trump zufriedenstellen, bleibt Händlern zufolge abzuwarten. Das erkläre auch die verbleibende Unsicherheit.

Der SMI notiert gegen 10.50 Uhr um 0,42 Prozent tiefer auf 12'272,57 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,35 Prozent auf 2004,06 und der breite SPI 0,27 Prozent auf 16'920,40 Zähler.

An der SLI-Spitze zeigen sich VAT (+1,1 Prozent) und nehmen damit etwas von der Strahlkraft von Nvidia vorweg. Der Vakuum-Ventilhersteller ist ein wichtiger Zulieferer für die Halbleiterindustrie, und die Aktie bewegt sich entsprechend bei Branchennachrichten. Zudem hatte VAT in der vergangenen Woche am eigenen Investorentag mit Zuversicht auf die weitere Entwicklung geschaut.

Gefragt sind auch die Aktien von Geberit (+0,8 Prozent), Holcim (-0,1 Prozent) sind kaum verändert. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) rechnet trotz der Unsicherheiten rund um die Zolldiskussionen mit einem Plus für das laufende Jahr, im ersten Quartal war der Umsatz der Baufirmen leicht gestiegen.

Auch die defensiven Lindt & Sprüngli (PS +0,8 Prozent) sowie Swisscom (+0,1 Prozent) sind vorne im Kurstableau zu finden. Dabei handeln beide Titel auf mehrjährigen Höchstkursen, besonders Lindt sind zuletzt auf das höchste Niveau seit Ende 2021 geklettert.

Am SLI-Ende zeigen sich derweil mit Sonova (-1,4 Prozent) und Alcon (0,9 Prozent) zwei Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Für Sonova hat Oddo BHF das Kursziel leicht gesenkt. Aber auch Swatch (-0,9 Prozent) und Richemont (-0,7 Prozent) sind einen Tag nach den Uhrenexportdaten im roten Bereich.

Bei Lonza (-0,6 Prozent) haben sich verschiedene Analysten zu der seit Anfang April geltenden neuen Organisationsstruktur «One Lonza» und den am Vortag präsentierten vergleichende Finanzkennzahlen geäussert. Unter dem Strich begrüssen sie die neue Struktur und trauen dem Konzern weiteres Wachstum zu.

In der zweiten Reihe kommt es zu teils deutlichen Kursausschlägen. So schiessen Dottikon ES (+15,4 Prozent) nach Jahreszahlen in die Höhe. Der Aargauer Pharmazulieferer hat im Urteil der ZKB «unglaublich starke» Jahreszahlen weit über den Erwartungen publiziert. Im Ausblick auf das laufende Jahr zeige sich Dottikon allerdings wie gewohnt vage und konservativ.

Auch für die Aktien der Ascom (+3,8 Prozent) geht es nach oben. Das Medizinal-IT-Unternehmen Ascom startet sein im März angekündigtes Aktienrückkaufprogramm am Freitag.

Galderma (+2,3 Prozent) hat die frühen Verluste gänzlich abgeschüttelt. Mit dem Rückkauf von knapp 2,4 Millionen eigenen Aktien von den Grossaktionären hat der Hautpflege-Spezialist den Freefloat deutlich erhöht. Das kommt bei Investoren offenbar gut an.

Weniger gut werden indes die Quartalszahlen von Varia US Properties (-1,1 Prozent) aufgenommen. Die auf US-Wohnimmobilien spezialisierte Firma hat erneut einen Verlust im Startquartal geschrieben.

dm/rw

(AWP)