Um 13.28 Uhr verlieren AMS Inhaber noch 10,6 Prozent auf 5,92 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar knapp unter 5,85 Franken. Dem steht ein um 0,19 Prozent tieferer Gesamtmarkt (SPI) gegenüber.

Den Stein ins Rollen gebracht hat ein Bericht der Beratungsfirma Trendforce, wonach sich der Einsatz von mikro-LEDs bei der Apple Watch des AMS-Grosskunden Apple vom zweiten Quartal 2025 ins erste Quartal 2026 verzögern dürfte. Schuld seien Probleme mit zu hohen Herstellkosten. Diese müssten zuerst gesenkt werden, bevor der US-Elektronikkonzern in die Massenproduktion gehe.

Wie der für Oddo BFH tätige Analyst in einem Kommentar schreibt, zählt AMS Osram zu denjenigen Unternehmen, welche am stärksten von Verzögerungen betroffen wären. Dem Experten zufolge hat der Sensorenhersteller für die Zeit ab 2025 erstmals signifikante mikro-LED-Umsätze in Aussicht gestellt. Er bleibt bei seiner pessimistischen Haltung für die Aktien von AMS Osram und stuft diese wie bis anhin mit "Underperform" und einem Kursziel von 5,80 Franken ein.

Das Geschäft mit mikro-LEDs gilt als künftiger Wachstumstreiber für das Unternehmen. Verzögerungen würden deshalb vermutlich Zweifel an der Erreichbarkeit der Mittelfristziele wecken. Die besagten Ziele wurden erst im November reduziert. Seit Februar nun rechnen die Firmenverantwortlichen damit, dass Umsatz und EBIT-Marge am unteren Ende der überarbeiteten Bandbreite liegen werden.

Berufskollegen des Oddo-Analysten bei anderen Banken verweisen darauf, dass grössere Erfolgsmeldungen beim Sensorenhersteller bisher ausgeblieben sind und die Gesellschaft wohl auf die Kostenbremse drücken müsse. Auch Massnahmen zur Stärkung der Bilanz werden nicht ausgeschlossen.

Den Valoren von AMS Osram setzen ausserdem charttechnisch motivierte Verkäufe zu, nachdem der Kurs bei 6,13 Franken unter eine wichtige Unterstützungslinie gefallen ist. Der Chartanalyst Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel hatte schon am Mittwochvormittag auf diese Möglichkeit hingewiesen.

Mittlerweile errechnet sich für die Zeit seit Jahresbeginn ein Minus von etwas mehr als 12 Prozent. Dem steht ein um 7 Prozent höherer SPI gegenüber. Anfang Februar kosteten die Valoren in der Spitze zeitweise fast 10 Franken. Davon sind sie mittlerweile weit entfernt.

lb/rw