Hausheer holte 15'996 Stimmen, während Lustenberger 13'352 Mal gewählt wurde, wie der Kanton Zug am Sonntag mitteilte. Lustenberger wollte für das linke Lager einen Sitz in der Regierung zurückholen. Seit den Wahlen 2018 ist es darin nicht mehr vertreten.
Abgeschlagen auf dem dritten Platz fand sich Polit-Quereinsteiger Andy Villiger (parteilos) wieder. Er erzielte 3174 Stimmen.
Damit ändert sich an der Zusammensetzung des Zuger Regierungsrats nichts. Die Mitte hält weiterhin drei Sitze, die FDP und die SVP je deren zwei.
Freude bei der Mitte
Hausheer zeigte sich am Sonntag gegenüber Keystone-SDA sehr erfreut über die Wahl. In seiner Kampagne sei es gelungen, den Leuten aufzuzeigen, dass er schon seit 24 Jahren «solide, bürgerliche Arbeit gepaart mit sozialer Verantwortung» mache.
Der 52-jährige Hausheer präsidierte seit 2023 die Gemeinde Steinhausen. Bis Ende 2024 war er während 17 Jahren Mitglied des Kantonsrats. Nun ist Hausheer für den Rest der Legislatur 2023 bis 2026 als Mitglied des Regierungsrats gewählt. Er tritt sein neues Amt am 2. Oktober 2025 an.
Bis dahin gelte es einen «eng getakteten Fahrplan» zu bewältigen, wie er am Sonntag im Gespräch Keystone-SDA sagte. Übernächste Woche entscheidet der Regierungsrat über die Verteilung der Direktionen. Er rechne damit, die bis Ende März vom heutigen Bundesrat Pfister geführte Gesundheitsdirektion zu übernehmen.
Seit Anfang April und dem Amtsantritt Pfisters in der Bundesregierung führte diese Landammann Andreas Hostettler (FDP) ad interim.
Frust im linken Lager
Der Kandidat der Alternativen-die Grünen (ALG), Andreas Lustenberger, zeigte sich gegenüber Keystone-SDA enttäuscht über den zweiten Platz. Dennoch sei das Resultat von 41 Prozent der Stimmen «gut» - zumal die ALG bei den Nationalratswahlen 2023 einen Stimmenanteil von 16,2 Prozent erreichte.
Für die drittgrösste Partei des Kantons habe es «noch nicht» zum Einzug in den Regierungsrat gereicht. Dies bei den Gesamterneuerungswahlen am 6. Oktober 2026 zu ändern, sei das klare Ziel. «Ich stehe der Partei sicher zur Verfügung, aber die Gespräche darüber müssen auf der Ebene der Parteileitung geführt werden», sagte Lustenberger am Sonntag.
Die fehlende linke Vertretung in der Regierung dränge gut einen Viertel des Kantonsparlaments in eine Oppositionsrolle. «Wir müssen mehr mit Vorstössen und Referenden erzwingen», sagte Lustenberger. In der Zeit bis 2018, als die ALG noch in der Regierung vertreten war, habe er dies im Kantonsrat anders erlebt.
Trotz Sommerferien lag die Wahlbeteiligung bei rund 42,5 Prozent und damit höher als noch im ersten Wahlgang vom 15. Juni (38,4 Prozent).
(AWP)