Die verlusttragenden Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) der Credit Suisse im Umfang von 16 Milliarden Franken waren von der Schweizer Bankenaufsicht Finma auf Null gesetzt worden, weil bei der Übernahme auch Staatsbeihilfe involviert war. Zahlreiche Investoren haben die Massnahme beklagt, unter anderem weil Aktionäre der Credit Suisse nicht ganz leer ausgingen.

"Der Nachteil ist, dass es extrem schwierig wäre, eine AT1-Anleihe zu emittieren, oder die Margen sehr hoch wären", sagte der Vontobel-CFO, Thomas Heinzl. “Es ist ein sinnvolles Instrument", sagte er, "also ist dies etwas, worunter wir als Banken leiden."

Banken auf der ganzen Welt haben Milliarden an AT1-Anleihen ausgegeben, die dafür gedacht sind, Verluste aufzufangen, wenn eine Bank in Schwierigkeiten gerät. Sie sollen verhindern, dass statt der Investoren die Steuerzahler die Bankenrettung zahlen müssen, wie das in der Finanzkrise 2008 der Fall war.

In der Niedrigzinsphase griffen allerdings viele Anleger vor allem deshalb zu den AT1-Anleihen, weil sie höhere Renditen boten als weniger riskante Wertpapiere.

"Ein Anleger, der sich über hohe Kupons freute und den Prospekt gelesen hatte, hätte wissen müssen, dass dies hätte passieren können", sagte Yves Robert-Charrue von der Schweizer Bank Julius Bär auf der Konferenz. "Das Problem war, dass viele Kunden, insbesondere in Asien und im Nahen Osten, in AT1-Anleihen investiert haben, ohne sich des Risikos wirklich bewusst zu sein."

Laut Charrue hat die Abschreibung der Papiere “einen grossen Teil der negativen Wahrnehmung ausgelöst, unter der der Schweizer Finanzplatz derzeit leidet”.

Die Verteidiger des Finma-Entscheids weisen darauf hin, dass das Risiko einer Abschreibung im den Prospekten klar dargelegt wurde. Daniela Stoffel, die eidgenössische Staatssekretärin für internationale Finanzfragen, verteidigte auf der Konferenz die UBS-Übernahme als die beste Option. Alle alternativen Szenarien für die Credit Suisse “wären schlechter gewesen”, so Stoffel.

(Bloomberg)