Ursache seien geringere Mengen in der Rohölproduktion und schwächere Margen im Raffineriegeschäft. Der Öl-Riese setzt jedoch seine grosszügige Dividendenpolitik fort und will für das Quartal 31,1 Milliarden Dollar ausschütten und damit mehr, als er unter dem Strich eingefahren hat. Teil dieser Ausschüttung ist eine leistungsbezogene Komponente von 10,8 Milliarden Dollar. Von der Gewinnbeteiligung profitiert das Königreich am meisten, hält es doch direkt knapp 81,5 Prozent an dem Konzern und der Staatsfonds PIF weitere 16 Prozent.
Aramco gilt als der profitabelste Öl-Konzern der Welt und ist tonangebend in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die eine grosse Rolle dabei spielt, ob die Spritpreise an den Tankstellen auch hierzulande steigen oder nicht. Schon lange ist das Unternehmen eine lukrative Einnahmequelle für die Führung des Landes und des Kronprinzen Mohammed bin Salman. Dieser will bis 2030 die Abhängigkeit vom Erdöl beenden, die er einst als «Ölsucht» bezeichnet hat.
Expertin: Regierung könnte weitere Aramco-Anteile verkaufen
Die Dividende Aramcos sichere der Regierung Saudi-Arabiens grössere Einnahmen und begrenze das Haushaltsdefizit, erklärte die Chef-Ökonomin der Abu Dhabi Commercial Bank (ADCB), Monica Malik. Für die Regierung gebe es diverse Möglichkeiten, von Aramco zu profitieren, etwa durch weitere Aktienverkäufe.
Mit dem Quartalsergebnis übertraf Aramco die Schätzungen einer selbst zur Verfügung gestellten Prognose von Analysten, die im Schnitt mit 27,7 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der Aktienkurs legte zeitweise um 2,2 Prozent zu. Für das Gesamtjahr stellte der Konzern am Dienstag eine Dividende von insgesamt 124,2 Milliarden Dollar in Aussicht - kaum verändert zu der bisherigen Guidance von 124,3 Milliarden Dollar.
(Reuters)