Vor gut einer Woche hatte Mileis Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) bei der Wahl in der wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires rund um die argentinische Hauptstadt eine schwere Wahlschlappe einstecken müssen. Die Abstimmung galt auch als Stimmungstest für die Parlamentswahl Ende Oktober. Dann will Milei ein deutlich besseres Ergebnis erzielen, denn bislang verfügt er über keine eigene Mehrheit in der Abgeordnetenkammer und im Senat. Deshalb werden seine Reformprojekte im Kongress immer wieder gestoppt.

Mileis Bilanz ist durchwachsen: Zwar ist es dem Wirtschaftswissenschaftler gelungen, die Inflation in dem hoch verschuldeten Land deutlich zu drücken und den Staatshaushalt auszugleichen. Allerdings verloren auch zahlreiche Menschen ihren Arbeitsplatz, Subventionen beispielsweise für Strom, Gas und den öffentlichen Nahverkehr wurden gestrichen. Auch die Wirtschaft kommt bisher nicht richtig in Schwung. Zudem muss die Regierung immer wieder auf den Finanzmärkten intervenieren, um die schwächelnde Landeswährung Peso zu stützen.

(AWP)