Derzeit verfügt Milei über keine eigene Mehrheit in der Abgeordnetenkammer und im Senat. Er regiert bislang weitgehend mit Dekreten, immer wieder werden seine Reformprojekte im Kongress gestoppt. Bei Wahlen in der wichtigen Provinz Buenos Aires musste seine Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) im September eine schwere Schlappe hinnehmen.

In Argentinien herrscht Wahlpflicht

Rund 36 Millionen Argentinier waren am Sonntag zur Wahl aufgerufen. Bis zum Mittag gaben knapp ein Viertel der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. In Argentinien herrscht Wahlpflicht. Die Wahllokale schliessen um 18.00 Uhr (22.00 Uhr MEZ). Mit ersten Ergebnissen wurde in der Nacht auf Montag gerechnet.

Inflation immer noch bei 30 Prozent

Trotz anfänglicher Erfolge seines Reformkurses springt die Wirtschaft nicht so recht an. Viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren, Anleger zögern angesichts der unsicheren Lage, im grossen Stil in Argentinien zu investieren. Die Inflationsrate liegt noch immer bei über 30 Prozent.

Entgegen seiner wirtschaftspolitischen Überzeugung musste Milei beim Internationalen Währungsfonds und in den USA um Milliardenkredite bitten, um die Landeswährung Peso zu stützen. US-Präsident Donald Trump machte seine Hilfe für Argentinien zuletzt vom Wahlsieg Mileis bei den Zwischenwahlen abhängig. «Wenn er verliert, werden wir nicht mehr grosszügig sein», sagte Trump bei einem Besuch von Milei im Weissen Haus.

(AWP)