Armenien lässt seine Mitgliedschaft im russisch geführten Militärbündnis OVKS (Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit) ruhen. Das teilte Ministerpräsident Nikol Paschinjan in einem Interview mit. Das Bündnis hätte mit Blick auf sein Land seine Aufgaben nicht erfüllt, vor allem in den Jahren 2021 und 2022. «Das konnten wir nicht einfach so hinnehmen», sagte Paschinjan im Gespräch mit dem TV-Sender France 24 vor allem mit Blick auf Aserbaidschan. Der Regierung in Baku warf er vor, einen neuen Angriff auf Armenien vorzubereiten. Die azerbaidschanische Regierung wies dies am Freitag zurück.
Dem Verteidigungsbündnis gehören neben Armenien und Russland derzeit Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan an. Die Mitgliedschaft Aserbaidschans wurde bereits 1999 nicht verlängert. Paschinjan hat wiederholt eine zu grosse Nähe zwischen Aserbaidschan und Russland kritisiert, weshalb sich Armenien nicht mehr auf die Regierung in Moskau verlassen könne. Zwischen Armenien und Aserbaidschan gibt es einen anhaltenden Konflikt um Bergkarabach, eine Enklave in Aserbaidschan, die mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. Im September 2023 erlangte Aserbaidschan mit einem Grossangriff die Kontrolle über das Gebiet, was eine Massenflucht auslöste.
(Reuters)