Q1 2025
(in Mio EUR)            AWP-Konsens  Q1 2024  

Umsatz                     5'530     5'717
Org. Wachstum (in Prozent)*       -3,2       0,0
Adj. EBITA                   122       157
- Marge (in Prozent)               2,3       2,8

* werktagsbereinigt

FOKUS: Analysten rechnen mit einem verhaltenen Jahresstart. Sie gehen bei den Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 von einem erneuten leichten Umsatzrückgang aus, sehen das Unternehmen aufgrund eines unterschiedlichen Portfolios aber besser aufgestellt als Konkurrenten wie Manpower oder Randstad. Vor allem bei den Kosten habe Adecco gut gearbeitet, was sich positiv auf die Gewinnmarge auswirken dürfte.

Weniger zuversichtlich blicken Analysten jedoch auf das Gesamtjahr. Wegen geopolitischer Krisen und einer schwachen Wirtschaft in wichtigen Ländern wie Frankreich, Deutschland oder den USA könnte das Geschäft schwieriger werden. Auch bei den Einsparungen sei das meiste bereits erreicht. Insgesamt bleiben die Erwartungen gedämpft, wobei eine Erholung im zweiten Halbjahr 2025 möglich sei.

ZIELE: Adecco ist bei den Zielen zurückhaltend. Eine konkrete Guidance gab es zuletzt im Februar zur EBITA-Marge. Diese wolle man 2025 im oberen Bereich von 3 bis 6 Prozent halten. Zudem soll die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA bis Ende 2027 auf unter 1,5x (2024: 2,8x) fallen. Im Startquartal 2025 wird derweil mit einer leicht steigenden Bruttomarge gerechnet.

PRO MEMORIA: Die Adecco Group hat im Schlussquartal 2024 in einem für Personalvermittler schwierigen Umfeld weniger umgesetzt, gleichzeitig aber weitere Marktanteile gewonnen. Das Management um CEO Denis Machuel sah im Tagesgeschäft positive Entwicklungen und hoffte im Februar auf eine baldige Rückkehr zu Wachstum.

Von Oktober bis Dezember schrumpfte der Umsatz um 4 Prozent auf 5,87 Milliarden Euro und ging, um Währungseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt, organisch um 5 Prozent zurück. Sinkende Umsätze hatte Adecco bereits im zweiten (adj. -2 Prozent) und im dritten Quartal (-5 Prozent) verbucht. Das Marktumfeld sei in wichtigen europäischen Märkten wie Frankreich, Grossbritannien oder Deutschland von geopolitischer und konjunktureller Unsicherheit belastet, hiess es.

Zuletzt kündigte Adecco eine Partnerschaft mit dem US-Tech-Konzern Salesforce an. Sie gründen ein gemeinsames Unternehmen, das Firmen KI-gestützt bei der Personalplanung, -verwaltung und -besetzung unterstützen soll.

Im Januar hat die Adecco-Tochter Akkodis das Technologieberatungsunternehmen Barhead Solutions übernommen. Mit der Übernahme sollen das Microsoft-Lösungsportfolio sowie die Präsenz in Australien ausgebaut werden, wie es hiess. Finanzielle Angaben zur Übernahme wurden keine gemacht.

Nur eine Woche davor kaufte Akkodis die US-Firma Raland Compliance Partners zu. Die Übernahme werde die Präsenz von Akkodis in der Life-Sciences-Branche weiter stärken und ermögliche ein erweitertes Dienstleistungsangebot, hiess es. Damit werde man das Fachwissen in den Bereichen Biowissenschaften und Gesundheitswesen in den USA und weltweit erweitern.

AKTIENKURS: Die Adecco-Titel sind im Vergleich zum Jahresanfang um gut 4 Prozent gesunken. Damit schneiden sie deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SPI) mit einem Plus von rund 7 Prozent. Im März setzten die Adecco-Papiere vorübergehend zu einem Höhenflug an, stürzten dann Anfang April mit Ankündigung des US-Zollhammers aber wieder ab. Im Vorjahr hatten die Titel fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Sollte es Adecco gelingen, am 8. Mai den Investoren eine Beruhigungspille in Form von überzeugenden Quartalszahlen zu verabreichen, könnten die Aktien trotz der Unabwägbarkeiten wieder zum Erholungskurs ansetzen.

Website: www.adecco.com

ab/to

(AWP)