Alcon publiziert die Zahlen zum dritten Quartal nachbörslich am Dienstag, 11. November. Insgesamt fünf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.
Q3 2025 (in Mio USD) AWP-Konsens Q3 2024 Umsatz 2'597 2'433 (in Prozent) Op. Marge 12,7 13,6 Op. Marge (core) 19,7 20,6 (in USD) EPS 0,47 0,53 EPS (core) 0,77 0,81
Nächste Prognosesenkung?
Nach zwei aufeinanderfolgenden Prognosesenkungen fragen sich die Anleger, ob der Konzern seine Vorhersagen für 2025 nach dem dritten Jahresviertel erneut reduzieren muss. Denn um die auf 4 bis 5 Prozent gesenkte Prognose für ein Wachstum in Lokalwährungen zu erreichen, muss der Konzern in der zweiten Jahreshälfte eine Schippe drauflegen. Im ersten Halbjahr hatte lediglich ein Plus von 3 Prozent herausgeschaut.
Analystin Susannah Ludwig vom Bankhaus Bernstein glaubt nicht an eine neuerliche Prognosesenkung. Denn nicht zuletzt die Neueinführung der «Unity VCS», einer integrierten chirurgischen Plattform für Augenoperationen, dürfte nach ihrer Annahme die Verkäufe getrieben haben.
Wie laufen die Neueinführungen?
Alcon führt aktuell mehrere bedeutende Innovationen ein und setzt damit auf «next-wave» Wachstum. Anleger werden also darauf achten, ob die Innovationen das Wachstum jetzt nachhaltig stützen.
Auch das Geschäft mit implantierbaren Linsen wird genau beobachtet, insbesondere angesichts der jüngsten Verlangsamung bei Katarakt-Operationen und des zunehmenden Wettbewerbsdrucks. Die Entwicklung in diesem Bereich beeinflusst auch den Absatz von chirurgischen Verbrauchsmaterialien.
Wie lauten die Ziele?
Seit August erwartet das Alcon-Management noch einen Jahresumsatz von 10,3 bis 10,4 Milliarden US-Dollar, nach zuvor versprochenen 10,4 bis 10,5 Milliarden. Hintergrund für die Senkung waren die kurz davor in Kraft getretenen US-Zölle.
Gleichzeitig wird auch die Marge nur noch bei 19,5 bis 20,5 Prozent statt bei 20 bis 21 Prozent gesehen. Das Unternehmen will mit operativen Massnahmen gegensteuern. Das Management sieht aber keinen Grund, die mittel- und langfristigen Ziele in Frage zu stellen.
Wie läuft die Akquisition von STAAR?
Anfang August hatte Alcon angekündigt, den amerikanischen Mitbewerber STAAR für 1,5 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Diese ist auf implantierbare Linsen spezialisiert. Die Verwaltungsräte beider Firmen haben der Transaktion bereits zugestimmt, ein Update dazu wäre trotzdem willkommen.
Denn gegen den Deal wehrt sich der Grossaktionär Broadwood, der 27,5 Prozent an STAAR hält. Broadwood zufolge hat sich auch Yunqi Capital Limited, die 5,1 Prozent der Stammaktien von STAAR hält, gegen das Angebot ausgesprochen.
Zuletzt ist wieder Bewegung in den Übernahmeprozess gekommen. Denn Alcon hat es der US-Medtech-Firma erlaubt, bis zum 6. Dezember proaktiv weitere potentielle Käufer zu suchen.
Eine ausserordentliche Generalversammlung der Staar-Aktionäre, an der diese der Transaktion hätten zustimmen sollen, wurde wegen des Widerstands bereits mehrere Male verschoben. Sie soll nun am 19. Dezember stattfinden.
Was macht die Aktie?
Die beiden Gewinnwarnungen haben Spuren im Kurs hinterlassen: Im laufenden Jahr haben sich die Papiere bis dato um fast 23 Prozent verbilligt.
Website: www.alcon.com
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(AWP)