(in Mio USD)              AWP-Konsens         Q2 2022 

Umsatz                       2386               2200      
Op. Marge (%)                11,5                9,1          
Op. Marge core (%)           20,2               18,4             

EPS (USD)                    0,35               0,30          
EPS Core (USD)               0,69               0,63         

FOKUS: Der Augenheilkundekonzern Alcon litt im ersten Quartal 2023 zwar unter dem starken Dollar, überraschte die Märkte jedoch mit Resultaten über den Erwartungen der Analysten. Und entsprechend erwartet man etwa bei der ZKB nun auch für das zweite Quartal "gute Trends".

Gegen eine deutlich tiefere Vergleichsbasis erwarten die Analysten ein organisches Umsatzwachstum von 10 Prozent, wobei sie vor allem für das Kontaktlinsengeschäft weitere Marktanteilsgewinne antizipieren. Für die Sparte Surgical mit der Augenchirurgie erwarten sie ebenfalls wieder stärkere Trends. Wichtig ist: Allgemein haben weder Alcon noch wichtige Peers eine Marktabschwächung indiziert, sodass das Marktumfeld und die Konsumentenstimmung vorteilhaft bleiben, wie der Analyst der ZKB feststellt.

Ausserdem dürften die erwähnten starken Währungsgegenwinde wieder etwas abgeflaut sein.

ZIELE: Der bisherige Ausblick für das laufende Jahr wurde mit der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal nur marginal verändert. So geht man bei den Genfern weiter von einem Umsatz in der Höhe von 9,2 bis 9,4 Milliarden Dollar aus und einer operativen Kernmarge von 19,5 bis 20,5 Prozent. Der bereinigte Gewinn pro Aktie solle 2023 weiter 2,55 bis 2,65 Dollar betragen. Allerdings hiess es nach dem ersten Quartal, dass Alcon das "obere Ende dieser Spanne" erreichen werde.

Bis 2027 will Alcon bekanntlich einen Umsatz von etwa 12 Milliarden US-Dollar erreichen. Zum Vergleich: 2022 setzte die Gruppe 8,7 Milliarden um. Die operative Kern-Marge soll dann im mittleren Bereich zwischen 20 und 30 Prozent liegen, nachdem sie 2022 18,2 Prozent betrug.

PRO MEMORIA: Mit der im August angekündigten Übernahme des Pharmaunternehmens Aerie Parmaceuticals kehrt der Kontaktlinsenproduzent Alcon zu seinen Wurzeln zurück. Er baut also seine Pharmasparte wieder auf. Diese historische Säule seiner Entwicklung wurde von Novartis bei der Aufspaltung von Alcon im Jahr 2019 zurückbehalten. Pharma wird somit neben der Chirurgie und der Kontaktlinsenherstellung einen neuen, dritten Geschäftsbereich bilden.

Historisch gesehen war Alcon ein Pharmaunternehmen. Das Unternehmen wurde 1978 an Nestlé verkauft und 2010 von Novartis übernommen, bevor es 2019 seine Unabhängigkeit wiedererlangte, allerdings ohne sein Pharmageschäft, das der Basler Pharmariese lieber behalten wollte. Die Pharmasparte soll nun einerseits durch das Portfolio von Aerie und seine Forschungsabteilung wachsen, andererseits aber auch durch gezielte Übernahmen von Produkten in der Entwicklung.

Alcon formuliert derzeit kein Ziel für den Umsatzanteil seiner Pharmasparte. "Das wäre verfrüht", erklärte Forschungschef Franck Leveiller unlängst im Gespräch mit AWP. Er sagte damals auch, dass das Pharmageschäft aufgrund der Dauer der Studien für Produktkandidaten und der Zulassungsverfahren einem viel langsameren Rhythmus unterliegt als die anderen Sparten.

AKTIENKURS: Die Papiere von Alcon sind seit Anfang Jahr um etwa 13 Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt (SMI) eine Zunahme um rund 3 Prozent verzeichnet hat. Letztes Jahr büssten die Papiere rund 22 Prozent ein.

ab/kw