Q2 2023E
(in Mio EUR)             AWP-Konsens    Q2 2022A

Umsatz                        864         1183
Bruttomarge adj. (in %)      27,9         31,6
EBIT adj.                      42          104
- Marge (in %)                4,9          8,8

FOKUS: Die Analysten rechnen bei AMS Osram für das zweite Quartal mit einem Umsatz innerhalb der prognostizierten Guidance von 800 bis 900 Millionen Euro (Q2 2022: 1,18 Mrd). Der erwartete Umsatzrückgang wird unter anderem mit einem weiterhin gedämpften Umfeld in den zyklischen Endmärkten, negativen saisonalen Effekten im Leuchtengeschäft und der Portfoliobereinigung begründet. Die Zahlen des zweiten Quartals markierten wohl die Talsohle, bevor das Unternehmen wieder zum Umsatzwachstum zurückkehre, glauben mehrere Analysten.

Für das Segment Halbleiter erwarten manche Experten weiterhin einen Verlust, während das Segment Lampen & Systeme das Betriebsergebnis der Gruppe tragen könnte. Auf Stufe EBIT gehen die Analysten von einem starken Einbruch aus und auch die entsprechende Marge dürfte demnach deutlich tiefer ausfallen als im Vorjahresquartal.

Weil AMS Osram von Überschussrenditen noch weit entfernt sei, interessierten sich die Analysten bei dem Unternehmen jedoch eher für Angaben zur Schuldenlast, den Investitionen oder auch zur Geschwindigkeit, mit der der Markt Mikro-LED annehme, sowie für die Frage, wie das neue Management mit den vielen Opportunitäten im Unternehmen umgehe. Nach Berichten über eine weitere Verzögerung bei der Einführung von Micro-LED durch Apple werde sich der Markt zudem auf potenziell überarbeitete Investitions- und Refinanzierungspläne konzentrieren.

ZIELE: Die Firmenleitung stellte für das zweite Quartal 2023 einen Gruppenumsatz von 800 bis 900 Millionen Euro in Aussicht. Die bereinigte EBIT-Marge soll sich auf 3 bis 6 Prozent belaufen.

PRO MEMORIA: Bereits im ersten Quartal verzeichnete AMS Osram einen starken Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch. Die EBIT-Marge halbierte sich beinahe. Der neue CEO Aldo Kamper hatte am Tag der Veröffentlichung damals versprochen, sich zügig dem Profitabilitätsproblem anzunehmen. Im zweiten Quartal werde man wohl "erste Ansätze präsentieren und diskutieren können", sagte er.

Alder ist seit April im Amt. Neben ihm hat AMS Osram seit diesem Jahr auch noch einen neuen Finanzchef. Dieser heisst Rainer Irle und hat seine neue Aufgabe per Anfang Juli übernommen. Auch der Abteilung Investor Relations steht ein neuer Leiter vor. Per Anfang Juli hat Jürgen Rebel dieses Amt inne, er ist laut der Einladung von AMS Osram auch bereits bei der Präsentation der Q2-Zahlen mit dabei.

AMS Osram gehört zusammen mit Temenos zu den beiden Technologieunternehmen, die im Herbst regulär aus dem Swiss Leaders Index (SLI) hinausfallen. Ersetzt werden die Plätze der beiden Firmen durch die Namenaktien von SIG und die Inhaberaktien von Roche.

AKTIENKURS: Mögliche Verzögerungen beim AMS Osram-Kunden Apple mit seiner Apple Watch haben Anfang Juli auf den Aktienkurs von AMS Osram gedrückt. Dieser hat sich inzwischen jedoch wieder weitestgehend erholt. Mit einem bisherigen Jahresminus von 4,9 Prozent (Stand: Mittwochmittag) steht AMS Osram im Vergleich mit anderen Technologiewerten wie VAT (+41,5%) oder Temenos (+43,3%) schwächer da. Im Vorjahr hatte AMS Osram bereits 60 Prozent eingebüsst.

Homepage: www.ams.com

jl/tv