9M 2024 (in Mio Fr.) AWP-Konsens 9M 2023 Umsatz 2'371 2'390 EBITDA 734 749 - Marge (in Prozent) 31,0 31,3 Reingewinn 492 516
FOKUS: Angesichts der Flaute in der europäischen Baubranche dürfte Geberit ein schwieriges zweites Semester durchmachen. Dazu passt auch die Prognose eines lediglich gehaltenen Umsatzes im Gesamtjahr, nachdem im ersten Semester noch ein Plus von 1,7 Prozent in Lokalwährungen gemeldet wurde. Der Umsatz im zweiten Semester müsste demnach auch bereinigt um die Einflüsse des starken Frankens unter demjenigen der Vorjahresperiode liegen.
Die Analysten prognostizieren zumindest für das dritte Quartal dennoch einen in Lokalwährungen flachen bis leicht steigenden Umsatz. Die operative Gewinnmarge hingegen dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr auf hohem Niveau etwas abschwächen, unter anderem wegen des abflauenden Rückenwinds bei den Rohmaterialpreisen und wegen der steigenden Lohnkosten.
ZIELE: Geberit hatte im August für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz in lokalen Währungen auf Vorjahreshöhe sowie erneut eine EBITDA-Marge von rund 29 Prozent in Aussicht gestellt. Das Management ging für das zweite Semester von einer weiterhin schrumpfenden Bauindustrie aus, vor allem in Nordeuropa, Deutschland und Österreich.
PRO MEMORIA: «Das Marktumfeld blieb auch im zweiten Quartal eingetrübt», sagte Konzernchef Christian Buhl damals. Die Baubewilligungen hätten weiter abgenommen, wenn auch etwas weniger stark als im Vorjahr.
Einzelne Märkte seien zuletzt aber eingebrochen: So sanken die Genehmigungen in Österreich im ersten Quartal um 18 Prozent. Aus diesem Grund sah Geberit dort für das Gesamtjahr neben Nordeuropa und Deutschland den stärksten Rückgang der Neubautätigkeit. In der Schweiz dürfte sich die Neubautätigkeit aufgrund der tieferen Inflation und der niedrigeren Zinsen hingegen positiver entwickeln. Ausserhalb Europas rechnete der Konzern für das laufende Jahr mit einem gemischten Bild.
Es bestünden zudem viele Ungewissheiten bezüglich eines weiteren Lageraufbaus im Grosshandel, so der CEO vor gut zwei Monaten. Die Grosshändler hätten zwar noch nicht die Bestände von vor der Pandemie erreicht, aufgrund der aktuell tiefen Nachfrage der Endkunden dürften sie im zweiten Halbjahr aber mit weiteren Käufen abwarten. Vor allem das vierte Quartal dürfte dabei herausfordernd werden, meinte Buhl.
Einen robusten Verlauf erhoffte sich Geberit global gesehen schliesslich vom Renovationsgeschäft, das rund 60 Prozent des Umsatzes ausmacht.
AKTIENKURS: Die Aktien von Geberit hinken mit einer aktuellen Jahresperformance von rund -3 Prozent dem positiv stehenden Gesamtmarkt hinterher, wobei es seit etwa Ende September mehrheitlich nach unten geht. Im Vorjahr hatten sich die Titel allerdings noch um beinahe einen Viertel verteuert.
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(AWP)