(in Mio USD) AWP-Konsens Q4 2022/23 Umsatz 961,9 960,1 EBIT (Non-GAAP) 99,9 82,3 EBIT (GAAP) 71,2 38,8 (in Prozent) Bruttomarge (Non-GAAP) 39,2 36,3
FOKUS: Nach dem erneuten Umsatzrückgang im Weihnachtsquartal ist für die neue Logitech-Chefin Hanneke Faber kein schneller Aufschwung in Sicht. Es gebe gewisse Unsicherheiten über die Entwicklung der Weltwirtschaft, der Inflation und der Rückkehr der Angestellten aus dem Homeoffice ins Büro, sagte die Niederländerin in einem Interview im Januar. Als globales Unternehmen mit einer Präsenz in rund 100 Ländern spüre Logitech den uneinheitlichen Verlauf der Weltkonjunktur. In gewissen Gegenden sei die Wirtschaft stark, in anderen weniger. Die Entwicklung von Konjunktur und Inflation habe einen Einfluss auf das Vertrauen und die Kaufkraft der Konsumenten.
Zudem sei für Logitech wichtig, was bei Unternehmen passiere. «Die IT-Budgets der Unternehmen haben noch nicht das Vor-Coronaniveau erreicht», sagte Faber im Januar. Und auch bei einer Erholung bleibe zunächst die Cybersicherheit bei den IT-Budgets immer noch die Priorität Nummer eins. «Im Firmenkundengeschäft dürfte es noch etwas länger dauern bis zum Wachstum, das wir erwarten», sagte Faber. Eine grosse Rolle spiele auch die Rückkehr der Angestellten aus dem Homeoffice ins Büro. Im Startquartal dürften die höheren Logistikkosten zu Buche schlagen, weil Schiffe wegen des Beschusses im Roten Meer nun um Afrika herumfahren.
Im Schlussquartal dürfte Logitech eine deutliche EBIT-Steigerung ausweisen, weil das Vorjahresquartal durch Restrukturierungen in Währungseffekte belastet war. Von Interesse wird der Ausblick für das neue Geschäftsjahr 2024/25 sein. Zudem richtet sich der Fokus auf die Ziele und strategischen Prioritäten von Faber, die nun seit über 100 Tagen im Amt ist.
ZIELE: Mitte März hatte Logitech die im Januar etwas erhöhten Ziele für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 bestätigt. Das Unternehmen peilt nun einen leicht höheren Umsatz von 4,20 bis 4,25 Milliarden Dollar an. Dies entspricht einem Minus von 6 bis 7 Prozent im Jahresvergleich. Der Non-GAAP-EBIT soll bei 610 bis 660 Millionen liegen, was ein Plus von 4 bis 12 Prozent wäre.
Zuvor hatte Logitech einen Umsatz zwischen 4,0 und 4,15 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, was ein Rückgang zwischen 9 und 12 Prozent gewesen wäre. Der bereinigte EBIT sollte im Bereich von 525 bis 575 Millionen landen, was ein Minus um 2 bis 11 Prozent gewesen wäre.
«Die Erholung wird schrittweise erfolgen», sagte Logitech-Chefin Faber: «Wir erwarten mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024/25 noch keinen Wendepunkt für die Umsatzentwicklung.» Aber die Frage sei nicht ob, sondern wann Logitech auf den Wachstumspfad zurückkehre. Das Portfolio sei gut ausgerichtet auf die Wachstumstrends wie etwa hybrides Arbeiten, Gaming oder Videokonferenzen. Konkretere Aussagen zur Strategie und zum Finanzausblick für 2024/25 soll es am Kapitalmarkttag im Mai geben.
PRO MEMORIA: Logitech hat Mitte März den Abgang von Finanzchef Charles 'Chuck' Boynton auf Mitte Mai angekündigt, der seinen Posten bereits wieder verlässt. Boynton wechselt zum US-Softwareunternehmen Nextracker, wo er ebenfalls das Amt des Finanzchef bekleidet. Der überraschende Wechsel sorgte für Druck auf die Aktie. Boynton hatte die Leitung der Finanzen bei Logitech erst vor gut einem Jahr übernommen, als er Nate Olmstead ablöste. Wer nun auf Boynton folgt, ist noch nicht bekannt. Seine Nachfolge soll laut Logitech zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
Im wichtigen Weihnachtsquartal hat der Konzern den Gewinn trotz eines leichten Umsatzrückgangs kräftig gesteigert. Während der Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 um 1 Prozent auf 1,26 Milliarden Dollar sank, kletterte die Bruttomarge (non-GAAP) auf 42,3 Prozent nach 37,9 Prozent im Vorjahr. Auch das operative Ergebnis (Non-GAAP) erholte sich deutlich nach dem Taucher im Vorjahr und legte um 22 Prozent auf 248,2 Millionen Dollar zu. Der Reingewinn (GAAP) erholte sich ebenfalls um satte 74 Prozent auf 244,7 Millionen Dollar.
AKTIENKURS: Die Aktien von Logitech gehören mit einem Minus von rund 10 Prozent seit Jahresbeginn zu den schwächsten Blue Chips. Letztes Jahr legten die Titel rund 40 Prozent an Wert zu.
ab/jl/jb/an
(AWP)