H1 2023E (in Mio Fr.) AWP-Konsens H1 2022A Erträge 962 881 Management Fees 802 809 Performance Fees 154 72 EBIT 582 570 Reingewinn 503 464
FOKUS: Der Zuger Asset Manager könnte gemäss den Schätzungen von Analysten im ersten Halbjahr mehr Ertrag erzielt und auch mehr verdient haben. Besonders bei den erfolgsabhängigen Gebühren sehen die Experten eine Erholung.
Die Vergleichsbasis ist allerdings tief: 2022 waren sowohl die Erträge als auch der Reingewinn um rund 30 Prozent eingebrochen. Das eingetrübte Marktumfeld und die hohe Volatilität an den Finanzmärkten hatten zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt.
Die - seit Mitte Juli bereits bekannten - Kapitalzusagen von Kunden fielen im ersten Semester 2023 deutlich tiefer aus als im Vorjahreszeitraum. Allerdings legte Partners Group bei den verwalteten Vermögen insgesamt zu. Die Angaben liefern bereits Hinweise für die Erträge in Form von Managementgebühren (versus die «Performance Fees»).
Ausserdem hatte das Management bereits im Juli in Aussicht gestellt, dass das zweite Halbjahr mit Blick auf die Akquise von Kapitalzusagen stärker als das erste ausfallen dürfte. Aber auch Investitionen und Exits (der für ein Private-Equity-Haus typische strategisch geplante Ausstieg mit Gewinn aus Beteiligungen) sollten sich erholen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die erfolgsabhängigen Gebühren aus.
Ein besonderer Fokus liegt am Dienstag daher auf Aussagen zum zweiten Halbjahr und möglicherweise bereits zu 2024. Die ZKB zeigt sich mittelfristig zuversichtlich: «Wir sind zudem der Meinung, dass die Privatmärkte in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen werden, und dass Partners Group davon profitieren wird», heisst es in einem Kommentar.
ZIELE: Der Vermögensverwalter rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit neuen Kapitalzusagen in der Höhe von 17 bis 22 Milliarden US-Dollar. Die Prognose ist deutlich konservativer als zuletzt. 2022 erhielt Partners Group Kapitalzusagen in der Höhe von 22 Milliarden nach 25 Milliarden Dollar im Vorjahr.
PRO MEMORIA: Ende Juni ist es in der Geschäftsleitung zu zwei Abgängen gekommen: Hans Ploos van Amstel gab sein Amt als Finanzchef ab, und auch die Leiterin der Kundenbetreuung, Marlis Morin, trat von ihrer Funktion zurück. Morin ist dem Unternehmen aber als Partnerin erhalten geblieben.
Die CFO-Funktionen übernahmen - bis ein Nachfolger gefunden ist - Manuel Ottinger, Leiter Group Finance, und Philip Sauer, Leiter Corporate Development. Die beiden hatten sich die CFO-Aufgaben bereits in der Vergangenheit geteilt.
Ploos van Amstel war drei Jahre beim Unternehmen. Mit seinem Eintreten 2020 war die Rolle des CFO wieder in der Geschäftsleitung verankert. Besonders war auch, dass der Finanzexperte von ausserhalb des Unternehmens kam. Die meisten Führungskräfte kommen aus den eigenen Reihen und haben einen grossen Teil ihrer Karriere bei Partners Group verbracht. Ploos van Amstels Aufgabe war es, die Finanzfunktionen des Unternehmens nach einer Periode starken Wachstums zu modernisieren.
AKTIENKURS: Partners Group kosten aktuell rund 955 Franken die Aktie (Schlusskurs am Donnerstag). Damit stehen die Titel seit Anfang Jahr rund 17 Prozent im Plus. 2022 brachen die Titel um ganze 46 Prozent überdurchschnittlich stark ein, nachdem sie sich im Jahr zuvor noch überdurchschnittlich um 45 Prozent verteuert hatten. Anfang November 2021 waren die Papiere gar auf ein Allzeithoch bei 1667 Franken angestiegen. Das ist mittlerweile in sehr weite Ferne gerückt.
Homepage: www.partnersgroup.net
ab/ys/an
(AWP)