Der Pharmakonzern wird am Donnerstag, 23. Oktober, die Umsatzzahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2025 publizieren. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

9M 2025
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens  9M 2024  

Umsatz Gruppe          46'087     44'984
Umsatz Pharma          35'731     34'257
Umsatz Diagnostics     10'356     10'727

Q3 2025
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens  Q3 2024  

Umsatz Gruppe          15'116     15'136
Umsatz Pharma          11'767     11'620
- Herceptin               252        323
- Mabthera/Rituxan        280        317
- Avastin                 232        289
- Ocrevus               1'748      1'697
- Tecentriq               842        905
- Hemlibra              1'164      1'137
- Evrysdi                 441        408
- Vabysmo               1'100        947
Umsatz Diagnostics      3'397      3'516

Welche Themen stehen im Fokus?

US-Markt, Forschungspipeline und Patentklippe - mit diesen drei Schlagworten lassen sich die Dauerthemen der vergangenen Monate gut zusammenfassen. Seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump ist die weltweite Pharmabranche wegen Themen wie Zöllen oder der Forderung nach sinkenden Preisen in Aufruhr. Zuletzt zeichnete sich eine gewisse Entspannung abm nachdem der US-Konzern Pfizer eine Vereinbarung mit der US-Regierung geschlossen hatte und damit den Ton für die Branche gesetzt hat. Einen umfassenden Einblick in die Pipeline hat der Investorentag Ende September gebracht. Dabei machten die Basler auch klar, dass das Thema Umsatzerosion durch Nachahmer derzeit unter Kontrolle ist.

Was ist sonst noch wichtig?

Nicht nur die US-Politik hat die Branche zuletzt beschäftigt. Mit seinen Forderungen hat US-Präsident Trump auch die Preispraxis in anderen Regionen wie der Schweiz und Europa in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Einige Pharma-Bosse haben denn zuletzt auch gefordert, dass die Medikamentenpreise etwa in der EU angehoben werden.

Gibt es sonst noch Baustellen?

Bei den Umsatzzahlen dürfte nach dem eher verhaltenen Abschneiden der vergangenen Monate auch die Diagnostik-Sparte einen Blick wert sein. Eine Reform der Gesundheitspreise und die volumenbasierte Beschaffung in China hatten die Umsätze der Sparte in den vergangenen Quartalen belastet. Wie der Spartenchef Matt Sause seinerzeit sagt, dürfte dieser Effekt 2025 anhalten, sich aber von Quartal zu Quartal abschwächen. Wirklich besorgt war das Management deswegen bislang nicht. Immerhin will China bis 2030 zum weltweit führenden Gesundheitsmarkt aufsteigen. Roche hat die Region als strategisch wichtigen Markt identifiziert und Ressourcen in das Land investiert, um dort bis 2030 zum führenden Gesundheitsunternehmen zu werden.

Welche Ziele strebt das Management an?

Im Juli gab sich die Konzernführung zuversichtlich, die eigenen Jahresziele zu erreichen. So strebt Roche zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel soll im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Was hat zuletzt für Schlagzeilen gesorgt?

Der Pharmariese hat vor allem mit einigen Lizenzabkommen und Übernahmen in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Zuletzt hatte Roche die Übernahme des US-Biotechunternehmens 89bio für bis zu 3,5 Milliarden Dollar angekündigt. Auch mit diesem Zukauf will das Unternehmen seine Feuerkraft in der Bekämpfung von Fettleibigkeit erhöhen. 89bio hat nämlich einen Kandidaten zur Bekämpfung von Leberkrankheiten, eine Begleiterscheinung von anhaltendem Übergewicht.

Was erwarten die Experten?

Einige Analysten trauen Roche mit der Vorlage der Umsatzzahlen zum dritten Quartal eine Guidanca-Anpassung zu. Konkret dürfte das Roche-Management neu zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzplus im «mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich» wachsen, heisst es etwa bei JPMorgan. Beim Kern-EPS erwarten die Experten neu eine Zielsetzung von einem «tiefen zweistelligen Wachstum».

Gleichzeitig dürfte der starke Franken zu einer Anpassung der Währungseinflüsse führen, sind sich die Analysten einig. Sowohl beim Umsatz als auch Gewinn dürfte Roche bis Jahresende von einem etwas stärkeren Gegenwind ausgehen. Beim Umsatz könnte er bei 6 und beim Kern EPS bei 8 Prozent liegen.

Wie entwickelt sich der Aktienkurs?

Die Roche-Bons haben sich im bisherigen Jahresverlauf besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Während der Swiss Market Index (SMI) seit Anfang Jahr um rund 9 Prozent zugelegt hat, beträgt das Plus bei den Roche-Titeln rund 10 Prozent. Dabei ist der Kursverlauf im Gesamtjahr durch deutliche Schwankungen geprägt. Im Vorjahr hatten die Titel mit einem Minus von rund 16 Prozent zu den schwächsten Blue Chips gezählt.

Website: www.roche.com

hr/jl/an

(AWP)