Q2 2025 (in Mio Fr.) AWP-Konsens Q2 2024 Auftragseingang 2'942 2'977 Umsatz 2'813 2'920 EBIT 337 326 EBIT adj. 352 339 - Marge (in Prozent) 12,5 11,6 Reingewinn 267 262
FOKUS: Der Schindler-Konzern ist im zweiten Quartal, zumindest in Lokalwährungen gerechnet, im Umsatz und Auftragseingang wohl gewachsen. Zudem dürfte die Gruppe die Profitabilität verbessert haben, dank Effizienzsteigerungen, höheren Preisen sowie Wachstum im Servicegeschäft und mit Modernisierungen, wo die Margen höher liegen als im umkämpften Neuanlagengeschäft. Zu schaffen macht Schindler unter anderem der starke Franken.
Viel hängt bei Schindler davon ab, wie gut sich der in der Krise steckende chinesische Immobilienmarkt entwickelt, was besonders bei Neuanlagen eine Rolle spielt. Und angesichts der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump bleibt auch das Geschäft in den USA herausfordernd. Immerhin zeichnet sich in China eine Erholung ab. Und bezüglich US-Zoll-Politik hatte sich das Management zuversichtlich geäussert.
ZIELE: Ende April bestätigte Schindler die für 2025 gesetzten Ziele mit einem erwarteten Umsatzwachstum in Lokalwährungen im niedrigen einstelligen Bereich und einer verbesserten Marge. Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 13 Prozent ansteigen. Besonders gut dürfte sich das margenstärkere Modernisierungs- und Servicegeschäft entwickeln. Es gilt auch als stabiler und weniger konjunkturanfällig als das zyklischere Neuanlagengeschäft.
Schindler sah sich gut positioniert, um trotz Gegenwind aus den USA weiter profitabel zu wachsen. Der Zollstreit dürfte aber im 2025 Spuren hinterlassen, hatte es geheissen. Massnahmen (Preiserhöhungen, optimierte Nutzung eigener Werke, Anpassungen in den Lieferketten) zur Linderung der Belastungen seien eingeleitet. Diese bräuchten aber Zeit. Eine vollständige Kompensation sei kurzfristig kaum möglich.
PRO MEMORIA: Schindler war besser als erwartet in das Geschäftsjahr 2025 gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 2,2 Prozent auf 2,73 Milliarden Franken und der Auftragseingang legte um knapp 6 Prozent zu. Zugleich kletterte der EBIT um 13 Prozent auf 329 Millionen und der Gewinn um 11 Prozent auf 257 Millionen in die Höhe. Mit diesem Zahlenset übertraf Schindler die Analystenerwartungen.
Beruhigend für die Investoren-Gemeinde wirkten anlässlich der Ende April kommunizierten Quartalszahlen auch die Aussagen des Managements zum Umgang mit den US-Zöllen. Das Unternehmen kündigte an, die für 2025 erwarteten Kosten wegen der US-Import-Zölle insbesondere auf Stahl und Aluminium in der Höhe von 23 Millionen Franken ausgleichen zu wollen.
Neu in der Geschäftsleitung sitzt seit Anfang Juli der Chef des Indien-Geschäfts Nitin Chalke. Er trägt neu die Verantwortung für die gesamte Marktregion Asien-Pazifik und löste dort Robert Seakins ab, der in Ruhestand geht.
AKTIENKURS: An der Börse sind die Partizipationsscheine von Schindler seit über einem Jahr im Aufwärtstrend. Im laufenden Jahr haben die Papiere den Anstieg, bis auf die «Zoll-Delle» Anfang April fortgesetzt und weisen seit Jahresbeginn ein Plus von rund 17 Prozent auf.
Website: www.schindler.ch
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(AWP)