H1 2024
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens H1 2023  

Umsatz                    3'289     3'284
Org. Wachstum (in Prozent)        6,8       8,1
Adj. EBIT                   458       462
- Marge (in Prozent)             13,8      14,1
Reingewinn*                 264       272

* nach Minderheiten

FOKUS: SGS dürfte wie die gesamte Prüf- und Inspektionsbranche derzeit von einer guten Nachfrage profitieren und wachsen. Kommt hinzu, dass die Gruppe ihre Aktivitäten weiterhin mit Zukäufen ausbaut. Allerdings dürften die Währungsentwicklungen, insbesondere die Schwäche der Währungen in wichtigen Märkten wie China oder Taiwan, auf die Profitabilität drücken.

Der Blick der Analysten richtet sich insbesondere auch bezüglich Margen auf die für 2024 gesetzten Ziele. Sie gehen davon aus, dass der währungsbedingte Druck nachlassen dürfte und SGS die Profitabilität bis zum Ende des Jahres deutlich steigern wird. Auch weil die jüngst lancierte und bis Ende 2025 dauernde Restrukturierung im laufenden Jahr erste Früchte tragen wird.

ZIELE: Anlässlich der Bilanzvorlage von Ende Januar hatte sich SGS neue Mittelfrist-Ziele gesetzt. Bis 2027 strebt der Konzern ein jährliches organisches Wachstum zwischen 5 und 7 Prozent mit klar höheren Margen an. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll bis dahin um mindestens 1,5 Prozentpunkte verbessert werden und die Cash Conversion 50 Prozent übersteigen.

Um die Profitabilität zu verbessern, hat SGS ein Restrukturierungsprogramm lanciert. Damit werden bis 2025 rund 100 Millionen Franken eingespart, dies bei erwarteten einmaligen Kosten von 150 Millionen. Doch nicht nur die Kostenbasis soll unter der Leitung der neuen Chefin Géraldine Picaud gesenkt werden, sie will auch das Wachstum mit Zukäufen vorantreiben.

PRO MEMORIA: SGS behält die Aktivitäten im Bereich Crop Science vorläufig noch. Der im letzten Dezember angekündigte Verkauf an den Analyselaborspezialisten Eurofins Scientific ist gescheitert, wie es vor wenigen Tagen hiess. Das Geschäft zählt an weltweit 14 Standorten rund 480 Mitarbeitende und erzielte einen Jahresumsatz von 46 Millionen Franken.

Erst vergangene Woche gab SGS den Kauf der US-Firma Gossamer Security Solutions und der beiden kolumbianischen Firmen Analisis Quimico y Microbiologico (AQM) und Cromanal, die mit insgesamt 140 Mitarbeitenden in der pharmazeutischen Testindustrie tätig sind, bekannt. Gossamer (30 Beschäftigte) wieder bietet Test-Services und Beratungen im Bereich Cybersicherheit an.

Ebenfalls im Juli hat SGS den Zukauf des im Bereich der Kosmetik tätigen, französischen Forschungsinstituts Institut d'Expertise Clinique (IEC) angekündigt. IEC führt mit den rund 150 Vollzeitangestellten Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien sowie diverse Tests für Kosmetik, Körperpflege- und Hygieneprodukte durch.

SGS ist - zumindest währungsbereinigt - mit Wachstum ins Jahr 2024 gestartet. Im ersten Quartal wuchs der Umsatz um Währungseinflüsse und Akquisitionseffekte bereinigt mit 7,1 Prozent während in der Berichtswährung ein Rückgang um 2,1 Prozent auf 1,58 Milliarden Franken resultiert hat.

AKTIENFOKUS: Seit Jahresbeginn läuft es für SGS an der Börse rund. Der Kurs hat um über 10 Prozent an Wert gewonnen, die nach einer rund zweijährigen Durststrecke mit teilweise stark rückläufigen Notierungen. Musste man

hr/jl/mk

(AWP)