Q2 2025 (in Mio USD) AWP-Konsens Q2 2024 Reingewinn 1'204 996 Reingewinn L&H Re 414 471 (in Prozent) Combined Ratio P&C 80,4 84,4 Combined Ratio Corso 89,7 87,6
FOKUS: Die Analysten erwarten solide Kennzahlen für das zweite Quartal, die Swiss Re auf gutem Weg zum Erreichen seines Jahres-Gewinnziels zeigen dürften. Die Belastung durch Katastrophenschäden im zweiten Jahresviertel dürften sich in Grenzen gehalten haben, nachdem das erste Quartal noch von den kostspieligen Waldbränden in der Region Los Angeles belastet war. Im Fokus werden zudem Aussagen zur Erneuerungsrunde bei den Rückversicherungsverträgen per Anfang Juli stehen. So hatte die Konkurrentin Munich Re in der vergangenen Woche über sinkende Preise in der jüngsten Erneuerungsrunde berichtet. Auch Swiss Re-Finanzchef Anders Malmström hatte im April von einem rückläufigen Preistrend gesprochen.
ZIELE: Swiss Re hat sich für 2025 ein Gewinnziel von «mindestens 4,4 Milliarden Dollar» gesetzt (2024: 3,2 Milliarden). In der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) peilt der Rückversicherer einen Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) von weniger als 85 Prozent und in der Sparte Corporate Solutions von unter 91 Prozent an. Die Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re) soll zudem 1,6 Milliarden zum Jahresgewinn beisteuern.
Das längerfristige Ziel für die Eigenkapitalrendite liegt bei «mehr als 14 Prozent». Dabei will der Konzern auch auf Kostendisziplin und Verbesserung der Effizienz setzen. So strebt er bis 2027 mit einer Senkung der laufenden Betriebsaufwendungen um rund 300 Millionen Dollar an. Die Dividende soll in den nächsten drei Jahren um «7 Prozent oder mehr» pro Jahr erhöht werden.
PRO MEMORIA: Laut einer Studie des Swiss Re Institute war das erste Semester 2025 für die Versicherungsbranche aus Naturkatastrophen das zweitteuerste Halbjahr der Geschichte. Alleine die Waldbrände in Kalifornien vom Januar verursachten versicherte Schäden von rund 40 Milliarden Dollar. Insgesamt beliefen sich die versicherten Schäden auf rund 80 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr dürften die Schäden für die Branche nun über der ursprünglichen Prognose von 150 Milliarden ausfallen.
Swiss Re-CEO Andreas Berger sieht das Unternehmen bei der Umsetzung der Strategie auf Kurs. «Wir haben wichtige Themen angepackt», sagte er im Juni in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft». Er verwies dabei auf die Erhöhung der Reserven in der Haftpflichtversicherung in den USA. Laut dem Konzernchef bindet dies nicht zu viel Kapital. Generell wolle Swiss Re in allen Zielmärkten führend bei der Profitabilität sein - auch wenn man dafür Marktanteile aufgeben müsse.
Gleichzeitig wolle Swiss Re bis Ende 2027 mehr als 300 Millionen Dollar Kosten einsparen, erinnerte er im Interview. Über Portfoliobereinigungen und die Verschlankung von Prozessen habe man bereits über ein Drittel geschafft. Für die restlichen zwei Drittel werde man die Komplexität der Gruppenzentrale reduzieren.
Die Swiss Re ist im Juni in einem Fall vor einem Londoner Gericht im Streit um in Russland gestrandete Flugzeuge entlastet worden. Das Gericht hielt in einem Urteil fest, dass All-Risk-Versicherer, darunter auch die Swiss Re-Tochter Corporate Solutions, in diesem Fall zu keinen Zahlungen verpflichtet. Dabei geht es um 147 Flugzeuge, die von russischen Airlines geleast und nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022 in Russland beschlagnahmt worden sind.
Für das erste Quartal hatte Swiss Re einen Gewinnanstieg um 16 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken mitgeteilt. Die verheerenden Waldbrände in der Region Los Angeles von Anfang Jahr kosteten Swiss Re knapp 600 Millionen Dollar. Insgesamt seien wohl noch nie in einem ersten Quartal so hohe Schäden angefallen wie 2025, hiess es damals.
AKTIENKURS: Die Titel von Swiss Re gehören mit einem Plus von rund 15 Prozent seit Jahresbeginn zu den Favoriten unter den Blue Chips. In der gleichen Zeit hat sich der Leitindex SMI kaum verändert. Bereits im Vorjahr entwickelten sich die Papiere überdurchschnittlich.
Website: www.swissre.com
an/tp
(AWP)