«Die G7 bleiben ein Kraftzentrum internationaler Kooperation und des gemeinsamen Einsatzes für Frieden und Stabilität», betonte Wadephul. Russland bedrohe durch seinen fortgesetzten Angriffskrieg gegen die Ukraine, Angriffe gegen strategisch wichtige Infrastruktur und Eingriffe in den Flugverkehr, genauso aber auch durch die Unterminierung von Wahlen und demokratischen Prozessen Freiheit und Sicherheit.

Zum Treffen in Kanada werden auch der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha und der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan als Gäste erwartet.

Äusserungen mit besonderer Bedeutung

Zu den G7-Ländern gehören neben Deutschland und den USA auch Frankreich, Italien, Japan, Grossbritannien und Kanada. Bei ihrem Gipfel im Sommer hatten die G7-Staats- und Regierungschefs keine Fortschritte im Umgang mit Russland erreicht. Kanada, Nachbarstaat der USA, hat aktuell den G7-Vorsitz.

Wadephuls Äusserungen kommen vor dem Hintergrund der protektionistischen Zoll- und Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump besondere Bedeutung zu. Zu dem Treffen in Kanada wird auch US-Aussenminister Marco Rubio erwartet. Kritiker werfen Trump vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit zu torpedieren und lieber auf bilaterale Abkommen und Deals zu setzen. So droht er derzeit mit einem US-Boykott des Gipfels der G20-Runde der führenden Industrie- und Schwellenländer am 22. und 23. November im südafrikanischen Johannesburg.

Wadephul: Enger abstimmen, um Wohlstand zu verteidigen

Die von Kanada hervorgehobenen Themen maritime Sicherheit und kritische Rohstoffe seien von globaler, aber auch von konkreter Bedeutung für Deutschland etwa bei Verteidigung, Handel und wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, erklärte der Bundesaussenminister. Die Gefährdung von Handelsrouten, gekappte Unterseeleitungen oder unterbrochene Lieferketten könnten Produktionsbänder jederzeit zum Stillstand bringen und Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze erheblich gefährden. Er wolle sich mit den G7-Partnern noch enger abstimmen und «Hand in Hand zusammenarbeiten, um unseren Wohlstand zu verteidigen».

Die G7-Runde werde auch ihre Antworten auf internationale Krisen abstimmen, erklärte Wadephul. So bleibe man entschlossen, der Ukraine im Kampf um einen gerechten Frieden beizustehen. Zudem sei man sich einig, dass es im Nahen Osten jetzt entscheidend sei, dass die Waffenruhe halte und der Wiederaufbau im Gazastreifen beginnen könne. Auch bei den Krisen in Sudan und Haiti wolle man zur Stabilisierung beitragen./bk/DP/jha

(AWP)