Berlin, 11. Mai (Reuters) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Nahost-Konfliktparteien angesichts der jüngste Eskalation der Gewalt zur Mäßigung aufgerufen. "Diese Angriffe müssen sofort aufhören", sagte Baerbock am Donnerstag in Berlin. Sie äußerte sich nach einem Treffen mit den Außenministern Ägyptens und Jordaniens im Auswärtigen Amt, Samih Schukry und Ayman Safadi, sowie der französischen Ressortchefin Catherine Colonna. Es müsse so schnell wie möglich eine Waffenruhe erreicht werden, sagte Baerbock. Darin seien sich die vier einig.
Allein eine Zwei-Staaten-Lösung biete eine faire und langfristige Möglichkeit, für Israelis und Palästinenser in Frieden zu leben, betonte Baerbock. "Es gibt keine realistische Alternative dazu." Angesichts der eskalierenden Gewalt werde dies aber immer schwieriger, dessen seien sich alle vier bewusst. Es müsse dennoch alles dafür getan werden, diese Tür offenzuhalten. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, und die Pflicht, seine Bevölkerung zu schützen. Dabei müsse aber die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Zugleich bekräftigte Baerbock die Haltung der Bundesregierung, dass der israelische Siedlungsbau völkerrechtswidrig sei.
Israel hat am Donnerstag den dritten Tag in Folge Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen. Dabei gab es mehrere Tote. Das israelische Militär erklärte, es ziele mit Präventivschlägen auf Raketen-Stellungen der radikalen Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad. Ein Militärsprecher sagte am Mittwoch, mehr als 270 Raketen seien innerhalb von zwei Stunden auf Israel abgefeuert worden. Ägypten bemüht sich wie schon in vorherigen Fällen um eine Waffenruhe. (Bericht von Alexander Ratz Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)