Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern verzeichnete das BAG 5,05 laborbestätigte Grippefälle, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Vor einem Jahr lag diese Zahl in der gleichen Kalenderwoche bei 2,05.

Die Indikatoren für den Beginn der Grippewelle zeichnen laut BAG allerdings kein einheitliches Bild. «Insgesamt legen die epidemiologischen Indikatoren nahe, dass der Beginn der Grippewelle unmittelbar bevorsteht», heisst es in einer online veröffentlichten Situationsbeurteilung.

Regional lagen die Werte pro 100'000 Einwohner am höchsten in Tessin (20,90), Wallis (10,50) und Luzern (8,91); am niedrigsten in Zug (0,75), Schaffhausen (1,13) und Graubünden (1,46).

Ähnliche Entwicklung wie 2022

Ähnlich hohe Grippe-Zahlen zur gleichen Jahreszeit verzeichnete das BAG im Winter 2022, als die Grippewelle vergleichsweise früh begann. So wurde in der Grippesaison 2022/23 der Höhepunkt der Grippewelle bereits Mitte Dezember verzeichnet, in den vergangenen beiden Jahren war dies jeweils erst Ende Januar der Fall.

Trotz des frühen Beginns war die Grippewelle in dieser Saison jedoch nicht stärker als in typischen Jahren, wie es in einem Bericht zur Grippesaison 2022/2023 hiess.

Grippeviren verursachen praktisch jeden Winter eine Epidemie. Eine Ausnahme bildete die Grippesaison 2020/21. Wegen den Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie, blieb die Grippewelle in diesem Winter aus. Grippefälle traten nur sporadisch auf.

Laut dem BAG kommt es in jeder Grippewelle zu mehreren Hundert Todesfällen. Davon betroffen sind vorwiegend Menschen mit einem erhöhten Risiko für Grippekomplikationen. Dazu gehören Schwangere, Frühgeborene, ältere Menschen und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen.

Corona-Welle bereits vorbei

Anders als die sich anbahnende Grippewelle hat die Covid-19-Welle einen vorläufigen Höhepunkt bereits im Oktober überschritten. Die aktuelle Corona-Welle sei aber noch nicht vorbei, betonte das BAG in seiner Situationsbeurteilung vom Mittwoch.

Zurzeit wird nach Angaben des BAG im Abwasser hauptsächlich die Variante XFG nachgewiesen, die dem Spitznamen «Frankenstein» trägt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Gesundheitsrisiken dieser Variante verglichen mit früheren Varianten nicht höher ein.

Insgesamt suchten rund 5600 Personen aufgrund plötzlich auftretendem hohem Fieber, Husten oder Halsschmerzen in der vergangenen Woche einen Arzt oder eine Ärztin auf.

(AWP)