Die Schweiz werde wohl in den nächsten Monaten mit den USA ein Zollabkommen ähnlich zu den Konditionen der EU schliessen können, mutmassen die Experten in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Die negativen Risiken blieben jedoch «ungewöhnlich hoch», so das Institut. Sollten die aktuellen Zölle für längere Zeit in Kraft bleiben, könnte dies die Schweiz 2026 und 2027 gegenüber der BAK-Prognose jeweils bis zu 0,3 Prozentpunkte des BIP-Wachstums kosten. Allfällige Zölle gegen den Pharmasektor sind hierbei noch nicht eingerechnet.

Vorerst bestätigt indes BAK Economics die Prognosen für das BIP-Wachstum (sporteventbereinigt); so wird für 2025 weiterhin mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet und für 2026 mit einem Plus von 0,9 Prozent.

Negative Rückwirkungen durch US-Zölle im zweiten Halbjahr

Auch unter den günstigeren Annahmen der Basisprognose dürften sich indes die negativen Rückwirkungen der US-Zölle laut BAK im zweiten Halbjahr 2025 verstärkt bemerkbar machen. Die US-Zollpolitik führe zu einer schwächeren globalen Nachfrage.

Hinzu komme, dass sich die anhaltend hohe Unsicherheit über die künftigen Rahmenbedingungen und Welthandelsströme negativ auf die Investitionstätigkeit auswirke. Bezüglich des privaten Konsums geht BAK davon aus, dass dieser robust bleibt, verglichen mit den 2024 verzeichneten Zuwachsraten aber ebenfalls an Dynamik verliert.

Die Inflation wird im Jahresdurchschnitt 2025 weiterhin bei 0,2 Prozent gesehen und 2026 bei 0,3 Prozent. Das BAK geht weiterhin davon aus, dass die SNB nach der Zinssenkung auf 0 Prozent keine weiteren Zinssenkungen vornehmen wird. Voraussetzung dafür sei allerdings auch, dass der US-Zollhammer noch entschärft werde und dass die Inflation nicht nach unten überrasche. Anonsten drohten dann doch Negativzinsen.

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(AWP)