Gegen 14.15 Uhr rücken die Baloise-Titel nach Wiederaufnahme des Handels an der Schweizer Börse um 2,2 Prozent auf 142 Franken vor (SPI: +0,48 Prozent). Die Titel wurden während den GV-Abstimmungen vom Handel ausgesetzt. Davor kursierte die Aktie bei 139,80 Franken.

An der Generalversammlung folgten sind 78,2 Prozent der Baloise-Aktionäre dem Antrag des Vermögensverwalters zCapital gefolgt. Dieser hatte sich gegen die Begrenzung der Eintragungs- und Stimmrechte der Aktionäre auf maximal 2 Prozent gewehrt. Nun fällt diese Begrenzung weg.

zCapital hatte seine Anträge mit einer Stärkung der Aktionärsdemokratie und einem besseren Interessenausgleich zwischen Aktionären und Unternehmensführung begründet. Die Stimmrechtsbeschränkungen seien «rigid und nicht mehr zeitgemäss», erklärte ein Vertreter von zCapital an der Generalversammlung. Sie nützten vor allem dem Verwaltungsrat und nicht den Aktionären.

Aus Sicht der Kapitalmärkte sei dieser Entscheid positiv zu werten, meint ZKB-Analyst Georg Marti. Damit würden die Aktionärsrechte und die Corporate Governance gestärkt. Das Prinzip «one-share-one-vote» werde insbesondere auch von angelsächsischen Investoren geschätzt, so Marti weiter.

Der Wegfall dieser Begrenzung bedeute aber nicht, dass die Baloise demnächst übernommen werde, sagt ein anderer Experte. Dazu brauche es nach wie vor einen breiten Rückhalt, da unfreundliche Übernahmen in der Finanzbranche in der Regel kaum zum Erfolg führten. Aber für Aktionäre werde es einfacher, Einfluss auf die Geschehnisse bei der Baloise zu nehmen.

In der Vergangenheit war Baloise auch schon als Übernahmekandidat gehandelt worden. Dabei wurden zum Beispiel der aktivistischer Investor Cevian sowie Versicherungskonzerne wie Generali oder Allianz in Finanzmarktkreisen als mögliche Käufer ins Feld geführt.

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(AWP)