Sieben der neun Mitglieder des geldpolitischen Rates befürworteten die Anhebung auf 4 Prozent, zwei stimmten für unveränderte Zinsen. Die Mehrheit sieht starke Lohnanstiege und anhaltenden Arbeitskräftemangel als Triebfedern des Preisdruck in der Volkswirtschaft.
Mit der inzwischen zehnten Anhebung seit Beginn des Straffungszyklus im Dezember 2021 erreichte der britische Leitzins den höchsten Stand seit 2008.
Die Notenbanker sehen die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs bereits in der Rezession. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Abschwung kürzer und weniger ausgeprägt sein wird als im November angenommen. Die Inflationsrisiken blieben nach oben gerichtet, hieß es.
Die nun erreichten Leitzinsen von 4 Prozent könnte laut Pantheon Macroeconomics das Maximalniveau im Zinszyklus sein. “Eine letzte Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf der März-Sitzung kann immer noch nicht ausgeschlossen werden”, erklärte Großbritannien-Chefökonom Samuel Tombs. “Wenn aber, wie wir erwarten, die Anzeichen für eine Verlangsamung des Preisanstiegs und die zunehmende Flaute auf dem Arbeitsmarkt weiterhin den Erwartungen entsprechen, dann dürfte der MPC den Leitzins im März und für den Rest des Jahres bei 4 Prozent belassen.”
Am britischen Anleihemarkt setzte eine Rally ein. Die Rendite zehnjähriger Gilts fiel um 17 Basispunkte auf 3,13 Prozent. Auch zweijährige Papiere rentierten gegenüber dem Vorabend 17 Basispunkte niedriger, bei 3,22 Prozent.
(Bloomberg)