Besonders unfair sei der Sparplan des Bundes, weil die Landwirtschaft keinerlei Schuld am Finanzloch trage, teilten die beteiligten Bauernorganisationen am Mittwoch mit. Während die Gesamtausgaben des Bundes in den letzten 12 Jahren um 40 Prozent gestiegen seien, sei das Agrarbudget seit 20 Jahren stabil. Aktuell liege der Anteil noch bei 4,5 Prozent der Bundesausgaben.

Martin Rufer, Direktor Schweizer Bauernverband, rechnete vor, dass die geplante Kürzung des Agrarbudgets um 2 Prozent 2024 Einbussen von 1300 Franken pro Bauernfamilie mit sich bringen werde. Hinzu kämen Kürzungen im vierjährigen Rahmenkredit um 0,1 Prozent.

Die Bauernfamilien drohten damit zum Opfer einer verfehlten Finanzpolitik zu werden, erklärte auf SBV-Präsident Markus Ritter. Der Bundesrat treffe zudem eine Branche, die wirtschaftlich bereits verletzlich sei. Aus Sicht von SBV, SBLV und JULA ist es «ein Verstoss gegen Treu und Glauben, bestellte Leistungen nicht zu bezahlen».

JULA-Vizepräsidentin Leana Waber stellte fest, dass Bäuerinnen und Bauern faire und stabile Rahmenbedingungen bräuchten. Die Anforderungen, um Direktzahlungen zu erhalten, seien ganz speziell in letzter Zeit stetig gestiegen.

Mit neuen Massnahmen müssten unter anderem die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2027 halbiert werden. Ab 2024 müssten 3,5 Prozent der Ackerfläche für die Biodiversitätsförderung eingesetzt werden, stellte Waber fest. Die Förderung sei gut gemeint, aber schlecht umgesetzt. Für ihren Betrieb bedeute das, dass sie eine Hektare des besten Ackerlandes nicht mehr bewirtschaften könnten. Das sei mit grossen wirtschaftlichen Verlusten verbunden.

(AWP)