Von 2021 auf 2022 seien die bereits tiefen landwirtschaftlichen Einkommen bedenklich zurückgegangen, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Im Durchschnitt habe eine Familienarbeitskraft 56'100 Franken pro Jahr verdient. Das entspreche einem Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besonders stark betroffen war demnach das Hügelgebiet mit einem Einkommenszerfall von über 10 Prozent. «Die Produzentenpreise müssen steigen!», wurde Verbandspräsident Markus Ritter zitiert. Es könne nicht sein, dass die Preise für Lebensmittel im Laden sich stetig erhöhten und davon kaum etwas zu den Bauernfamilien komme.
Auf Unverständnis stiessen auch die Sparpläne des Bundesrates beim Agrarbudget. Die Landwirtschaft trage keine Schuld am Loch in der Bundeskasse, heisst es in einer dazu verabschiedeten Resolution. Im Gegenteil: Die Ausgaben des Bundes dafür betrügen seit 20 Jahren konstant 3,6 Milliarden Franken, während die Gesamtausgaben des Bundes um 80 Prozent gestiegen seien.
Löhne unter Vergleich-Niveau
Das landwirtschaftliche Einkommen liege mit 17 Franken pro Stunde mittlerweile weit unter dem Niveau des Vergleichseinkommens. Der Bundesrat habe aber in diesem Fall den gesetzlichen Auftrag, Massnahmen zu ergreifen.
Das Sparprogramm verstosse gegen den entsprechenden Artikel im Landwirtschaftsgesetz. Die Delegierten fordern das Parlament und den Bundesrat daher dazu auf, den Bauernfamilien weiterhin mindestens die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen wie bisher.
Die Medienpreise in der Höhe von je 2000 Franken verliehen die Delegierten an die SRF-Reportage «Bauern bis ans Limit», eine Podcast-Serie von «Terre&Nature» und einen Artikel in der «La Regione».
(AWP)