In einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie habe das Mittel bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-1-Diabetes einen wichtigen Risikomarker signifikant gesenkt, teilte der Leverkusener Konzern am Donnerstag mit. Es handele sich um die erste positive Spätphasenstudie für diese Patientengruppe, für die es bislang nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt - seit mehr als 30 Jahren. Die Ergebnisse stellte Bayer auf dem Nierenkongress der American Society of Nephrology (ASN) vor.

Konkret reduzierte Kerendia das Albumin-Kreatinin-Verhältnis im Urin (UACR) über sechs Monate um 25 Prozent im Vergleich zu einem Placebo. Ein erhöhter UACR-Wert gilt als Indikator für ein Fortschreiten der Nierenschädigung und ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. «Seit mehr als drei Jahrzehnten sind keine nierenspezifischen, krankheitsmodifizierenden Therapien für chronische Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-1-Diabetes zugelassen worden», erklärte Christian Rommel, Forschungs- und Entwicklungschef der Pharmasparte von Bayer.

Der Konzern will die Daten nun bei den Gesundheitsbehörden zur Zulassung einreichen. Kerendia ist bereits für die Behandlung von chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes zugelassen sowie in den USA zum Einsatz bei Herzinsuffizienz. Das Medikament zählt zu den umsatzstärksten Arzneimitteln von Bayer: 2024 setzte das Leverkusener Unternehmen damit 463 Millionen Euro um - ein Plus von 71,5 Prozent zum Vorjahr. Bayer traut Kerendia Blockbuster-Potenzial zu, also mögliche Jahresumsätze in Milliardenhöhe. 

(Reuters)