Aus Sicht der Staatsanwaltschaft habe der 48-Jährige im Rahmen seiner Pleite als Einzelunternehmer sein Vermögen geschmälert, um die Gläubiger zu schädigen. Es sei ihm darum gegangen, seinen luxuriösen Lebensstil fortführen zu können, so die Staatsanwältin.
Verteidiger: Mietrecht hat einen Wert
Laut Anklage hat Benko einen nicht vertretbaren Miet- und Betriebskostenvorschuss für vier Jahre in Höhe von etwa 360'000 Euro für ein Anwesen bezahlt. Ausserdem habe er 300'000 Euro an seine Mutter überwiesen, so der Verdacht. Das Mietrecht habe einen Wert, zumal der Vorschuss rückzahlungsfähig gewesen sei, sagte dagegen der Verteidiger.
Für den Ex-Milliardär war es nach neun Monaten in Untersuchungshaft der erste Auftritt in der Öffentlichkeit. Er erschien in dunklem Anzug, weissem Hemd und roter Krawatte. Er wirkte deutlich schmäler als zuletzt. Den Vortrag der Staatsanwaltschaft verfolgte er mit Kopfschütteln und verschränkten Armen. Bei den Angaben zur Person erklärte er, dass er über kein Einkommen verfüge. Zur Frage von Vermögen und Schulden wollte er sich nicht äussern.
Acht Zeugen geladen
Die Staatsanwaltschaft erinnerte an die bereits publizierten und vom Insolvenzverwalter anerkannten Forderungen an Benko als Einzelunternehmer in Höhe von 45 Millionen Euro. Zu seinen Glanzzeiten galt der Investor als mehrfacher Milliardär. Das von ihm gegründete Immobilien- und Handelsimperium Signa war ab Herbst 2023 zusammengebrochen.
Der Prozess ist auf zwei Tage anberaumt. Der Strafrahmen reicht bis zu zehn Jahren Haft. Acht Zeugen sind geladen.
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(AWP)