Dettling stieg schon als 17-Jähriger in die Politik ein: Er gehörte 1998 zu den Gründungsmitgliedern der Jungen SVP des Kantons Schwyz. Die SVP, die heute die klar stärkste Kraft des Kantons Schwyz ist, gehörte damals der Kantonsregierung, in der die CVP (heute Mitte) die Mehrheit hatte, noch nicht an.

2008 wurde Dettling erstmals in das Kantonsparlament gewählt. 2015 schaffte er überraschend den Sprung in den Nationalrat. Er verdrängte damals den einzigen linken Schwyzer Bundesparlamentarier, Andy Tschümperlin, der die SP-Fraktion präsidierte.

Schon einmal angefragt

In der Partei machte Dettling Karriere: 2018 zog er in den Parteileitungsausschuss der SVP Schweiz ein, seit 2022 amtet er - neben den Nationalrätinnen Céline Amaudruz (GE) und Magdalena Martullo-Blocher (GR) - als Vizepräsident. Parteipräsident hätte Dettling schon vor vier Jahren werden können. Der Vater dreier Kinder sagte damals aus Rücksicht auf seine Familie aber ab.

Nun ist Dettling für das Amt des Parteipräsidenten bereit. Seine Kinder würden ihn jetzt weniger brauchen als vor vier Jahren, erklärte er gegenüber Medien. Er wisse nun auch, was ihn als Parteipräsidenten erwarte.

Als Wahlkampfleiter bewährt

Dazu beigetragen hat sicher, dass sich Dettling bei den eidgenössischen Wahlen 2023 als Wahlkampfleiter bewährte. Dank den vielen Kontakten mit den Kantonalparteien lernte er diese - und diese ihn - kennen.

Der designierte Parteipräsident wird oft mit Toni Brunner verglichen, der von 2008 bis 2016 die SVP präsidierte. Beide sind bodenständige und leutselige Bauern und nicht ohne Schalk, und beide machten parteiintern rasch Karriere.

Dettling gehört in der Partei zum konservativen Flügel. Eine harte Linie fährt er vor allem bei der Migration. Seine Vorstösse im Nationalrat betreffen neben der Landwirtschaft vor allem das Flüchtlingswesen. Als Präsident will er, wie er sagte, der Partei eine klare Haltung und eine klare Ausrichtung geben.

Für Wirbel sorgte Dettling aber mit Aussagen zur Klimaerwärmung - obwohl er auch hier grundsätzlich eine Position einnahm, die von einem Präsidenten der SVP zu erwartet ist. Mit Sätzen wie «Es ist mir lieber, wenn es wärmer wird als kälter» zeigte er sein Talent, Komplexes radikal zu Vereinfachen und volksnah zu verkaufen - und die Aufmerksamkeit der Medien auf seine Partei zu lenken.

mk/

(AWP)