«Hier im Tal gibt es noch viel Wohnraum», sagte Matthias Ebener vom Gemeindeführungsstab der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort. Dabei handle es sich vor allem um Zweitwohnungen, die häufig zum Ferienmachen verwendet werden.
Darunter seien Wohnungen, die wenig gebraucht würden, aber auch solche, die oft vermietet seien, vor allem in der Wintersaison. «Vor ein paar Tagen haben wir ein E-Mail verfasst an alle Zweitwohnungsbesitzenden und sie aufgefordert, sich dieser Situation bewusst zu werden und sich zu überlegen, ihre Wohnung zur Verfügung zu stellen», sagte Ebener.
Auf das Schreiben habe es sehr viele Rückmeldungen gegeben. Die Solidarität sei sehr hoch und es sei unglaublich, wie viele Leute dazu bereit seien, ihre Häuser zur Verfügung zu stellen, hiess es weiter. So könnten Einheimische weiterhin im Tal wohnen und müssten sich nicht eine Wohnung ausserhalb des Lötschentals oder des Wallis suchen. Die Chancen stünden gut, dass viele der Zweitwohnungen von Blattnern bewohnt werden können, sagte Ebener.
Die Evakuierten würden beispielsweise während zwei bis drei Jahren übergangsweise in diesen Unterkünften leben und den Hauseigentümern Miete zahlen, sofern es keine direkte Übernahme gibt, so das Mitglied des Führungsstabs.
Starke Solidarität
Zweitwohnungen gibt es auch auf der Lauchernalp, gleich oberhalb von Wiler VS, einem Nachbardorf von Blatten. Die Bergbahnen hätten von sich aus angeboten, ihren Fahrplan anzupassen und am Morgen bereits früher zu fahren, für all jene, die weiter unten im Tal arbeiten würden und beispielsweise bis nach Visp VS pendeln müssten, so Ebener.
Im Allgemeinen habe die Notsituation gezeigt, wie solidarisch die Bevölkerung sei. «Alle Gruppenunterkünfte im Tal oder Zivilschutzanlagen habe es gar nicht gebraucht. Die Leute haben sich schnell und unkompliziert bei Freunden und Familien einquartiert», sagte Ebener dazu.
(AWP)