Derzeit verhandeln Washington und Teheran unter Vermittlung des Golfstaats Oman über das iranische Atomprogramm. Die USA streben mit einem Abkommen eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms an, um das Land am Bau von Atomwaffen zu hindern. Im Gegenzug hofft Teheran auf eine Lockerung der Sanktionen und wirtschaftlichen Aufschwung.
Die «New York Times» berichtete, den Iran würde Uran nur auf niedrigem Niveau anreichern - unterhalb der für Atomwaffen relevanten Schwelle - und es anschliessend zur zivilen Nutzung an arabische Staaten liefern. Eine hochrangige politische Quelle aus Teheran bewertete den Vorstoss gegenüber dem Onlineportal Amwaj als gut. «Der Iran kann sie in Betracht ziehen - solange sie kein Ersatz für die iranische Anreicherung ist.»
Iranische Medien bezeichneten den Vorstoss als pragmatischen Vorschlag. Die Anlagen zur Urananreicherung könnten etwa auf einer der iranischen Inseln im Persischen Golf zusammengeführt werden, kommentierte die Zeitung «Hammihan». Saudi-Arabien strebt bereits länger nach einem eigenen zivilen Nuklearprogramm.
2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. Daraufhin hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. Der Iran beteuert, sein Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken./arb/DP/mis
(AWP)