Bei einer UN-Debatte im Juni in New York erklärte die Vertretung des sozialistischen Karibikstaates jedoch, im Land würden die Standard-Mindestregeln der Vereinten Nationen für die Behandlung von Gefangenen eingehalten. Dazu gehörten die Achtung der Menschenwürde sowie der Zugang zu Bildung, Arbeit und Kultur.
Kaum eine Vergütung und prekäre Arbeitsbedingungen
Prisoners Defenders prangert dagegen systematische Menschenrechtsverletzungen an: «Die kubanischen Gefängnisse sind keine Rehabilitationszentren, sondern Orte der Bestrafung, Kontrolle und Ausbeutung», heisst es in dem Bericht. Die Untersuchung stützte sich auf Aussagen von 53 Betroffenen sowie auf offizielle Dokumente aus Kuba. Dem Bericht zufolge sollen die Häftlinge ihre Arbeit ganz ohne Lohn oder gegen eine nur symbolische Bezahlung und unter Drohungen verrichten.
Die Menschenrechtsorganisation forderte die Europäische Union zum Einschreiten auf. Kubanische Holzkohle werde etwa nach Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und in die Türkei exportiert. Auch Wiederausfuhren innerhalb der EU gelten demnach als wahrscheinlich. «Der Handel mit einem Produkt der Sklaverei kann heute von den europäischen Behörden sofort verboten werden», so der Bericht./aso/DP/stw
(AWP)