Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober hat die israelische Armee nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Medienbüros insgesamt mehr als 5000 Palästinenser aus dem Gazastreifen festgenommen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Zahlen.
Anwohner berichteten am Mittwoch ausserdem, Israels Militär habe auch im Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Teil des Gazastreifens einen Einsatz beendet. Dieser dauerte rund eine Woche an. Demnach soll es auch in der Gegend enorme Zerstörungen geben. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten. Das Militär hatte eigenen Angaben zufolge vor rund einer Woche einen neuen Einsatz im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen, um «Terroraktivisten auszuschalten und Terror-Infrastruktur» zu treffen.
Nach Angaben der ebenfalls von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sechs Monaten 33 899 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 76 600 weitere verletzt worden. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen ist Israel international stark in die Kritik geraten. Aus dem Süden des Gazastreifens hatte Israel seine Truppen zuletzt weitgehend abgezogen./edr/DP/he
(AWP)