«Das erste Quartal hat gut angefangen, genauso wie wir uns es vorgestellt haben», sagte Unternehmenschef Thomas Schulz in einer Telefonkonferenz. 2025 soll der Umsatz weiter auf 5,1 Milliarden bis 5,7 Milliarden Euro steigen. Vom Erlös sollen 5,2 bis 5,8 Prozent als operatives Ergebnis (Ebita-Marge) hängen bleiben. Dazu beitragen soll auch ein Sparprogramm. Mittelfristig soll der Umsatz jährlich um 4 bis 5 Prozent wachsen und die Marge auf 6 bis 7 Prozent zulegen. Bei der Marge sei dies noch nicht das Ende, sagte der Manager. Anfang Dezember werde Bilfinger auf einem Kapitalmarkttag neue Mittelfristziele vorlegen.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf knapp 1,27 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft stiegen die Erlöse um zwei Prozent. Das war leicht besser als von Analysten erwartet. Positiv habe sich die Nachfrage in den Branchen Energie, Pharma und Biopharma sowie Öl und Gas entwickelt, hiess es. In der Chemie und Petrochemie bleibe die Lage indes herausfordernd.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) legte im Quartal mit einem Anstieg auf 57 Millionen Euro fast um ein Drittel zu. Dazu trugen auch Einsparungen bei. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 32 Millionen Euro nach 25 Millionen ein Jahr zuvor.
Im ersten Quartal hätten politische Faktoren spürbaren Einfluss auf das Investitionsverhalten der Kunden gehabt, hiess es. «Die Zollturbulenzen wirken sich zwar nicht direkt auf uns aus, da wir unser Geschäft lokal im Service verrichten», sagte Schulz. Das Unternehmen bewege selten Waren zwischen den Ländern. Allerdings mache sich Verunsicherung bei den Kunden vor allem in den USA indirekt bemerkbar. Kunden bräuchten länger, um Investitionsentscheidungen umzusetzen.
Für den Wirtschaftsstandort Deutschland zeigte sich der Manager zuversichtlicher als zuletzt. Positiv dürften sich die geplanten Investitionen der neuen Bundesregierung in die allgemeine Infrastruktur für das Unternehmen auswirken, erläuterte Schulz. Vom Schuldenpaket für die Verteidigung werde Bilfinger zwar weniger stark profitieren, dafür aber von den Ausgaben für deren Infrastruktur wie etwa dem Rohrleitungsbau. Die Investitionen dürften jedoch vor allem wegen der Bürokratie und dem Beschaffungsverhalten in Deutschland nur langsam hochfahren. Deshalb dürften sich geplante Investitionen 2025 erst einmal kaum und 2026 nur wenig auswirken./mne/niw/mis
(AWP)