Am frühen Donnerstagmorgen stieg die «Krypto-Leitwährung» in der Spitze auf fast 112'000 US-Dollar. Auf der US-Handelsplattform Coinbase kostete ein Bitcoin zeitweise über 111'900 Dollar. Am Vormittag notiert der Kurs aktuell bei 111'020 Dollar.
Getrieben wird der Höhenflug laut Marktbeobachter momentan von vielen Faktoren. Der Zollstreit, der den Bitcoin-Kurs im April auf unter 75'000 Dollar abstürzen liess, hat sich deutlich entspannt und lässt auch die Risikofreude unter Anlegern an den klassischen Finanzmärkten wieder steigen.
Darüber hinaus treiben auch die Aussichten auf eine Lockerung der Krypto-Regulierung in den USA den Kurs weiter an. Experten verwiesen auf einen Entwurf für eine Regulierung von Kryptowährungen, der derzeit im US-Senat debattiert wird. Eine entsprechende Regelung soll noch im Verlauf der Woche verabschiedet werden.
Frisches Kapital
Die Mischung aus mehr Risiko und weniger Regulierung lockt daher gemäss Experten auch vermehrt wieder institutionelle Anleger in den Markt. Zuletzt verzeichneten die für grosse Investoren interessanten Bitcoin-ETFs grosse Zuflüsse.
In den letzten Handelstagen flossen so teilweise mehr als 600 Millionen Dollar in die ETF-Analageinstrumente von Blackrock und Co. Insgesamt haben Anleger damit über 46 Milliarden in den Anlageinstrumenten geparkt. Rund 5 Milliarden mehr als noch vor Wochenfrist.
Der Bitcoin kommt derzeit auf eine Gesamtbewertung von 2,2 Billionen Dollar und dominiert damit den Kryptowährungen-Markt. Dieser kommt einer Aufstellung von CoinMarketCap auf eine Marktkapitalisierung von rund 3,5 Billionen Dollar.
Hoch hinaus
Und geht es nach Branchenvertretern ist der aktuelle Hype damit noch lange nicht am Ende angekommen: «Der Anstieg auf ein neues Allzeithoch markiert den Beginn, nicht das Ende dieses Zyklus», sagt Adrian Fritz, Head of Research beim Schweizer Kryptounternehmen 21Shares.
Anders als frühere Kursanstiege, die von spekulativen Privatanlegern getrieben worden seien, beruhe dieser Anstieg auf solideren Fundamenten, so Fritz. Der Chefanalyst von 21Shares macht dies neben den institutionellen Zuflüssen auch an «günstigen makroökonomischen Bedingungen und der stärksten Angebotseinschränkung in der Geschichte von Bitcoin» fest.
Wie sich aber zum Beispiel die aufkommenden Sorgen um das US-Staatsdefizit oder weiterhin hohe Leitzinsen auf den Bitcoin auswirken, bleibt allerdings abzuwarten.
sta/rw
(AWP)