Nach Einschätzung der Kommission hätten die Übernahmepläne ursprünglich den Wettbewerb im Markt für Flugzeugstrukturen und grosse Verkehrsflugzeuge erheblich einschränken können. Boeing hätte ohne Auflagen die Möglichkeit und den Anreiz gehabt Airbus von wichtigen Zulieferungen abzuschneiden oder schlechter zu stellen. Ausserdem hätte der Konzern Zugang zu vertraulichen Geschäftsinformationen des europäischen Rivalen erhalten. Es war bereits vor der jetzt verkündeten Entscheidung der EU-Kommission klar, dass Teile von Spirit zu Airbus wechseln.

Das Vorhaben, den Rumpf-Zulieferer Spirit Aerosystems zum Grossteil wieder zurück unter das Boeing-Konzerndach zu holen, war vor gut einem Jahr bekanntgeworden. Der US-amerikanische Konzern zahlt damaligen Angaben zufolge den Kaufpreis in Form von Aktien.

Spirit wurde bei dem Deal laut Boeing mit rund 4,7 Milliarden Dollar bewertet. Der Flugzeugbauer kündigte zudem an, rund 3,6 Milliarden Dollar an Spirit-Schulden zu übernehmen. Die ursprüngliche Abspaltung der Sparte von Boeing folgte seinerzeit dem Trend, Konzerne zu verschlanken und durch Verlagerung von Aktivitäten an Zulieferer Geld zu sparen./mjm/DP/jha

(AWP)