Anleger hätten zuletzt immer wieder ab 13 300 Punkten angefangen, ihre Gewinne mitzunehmen, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Wenn es dem Dax nicht gelinge, diesen Widerstand zu überwinden, drohe womöglich eine Korrektur bis 13 000 Punkte, prognostizierten die Charttechnik-Experten der UBS.

Besser sah es zum Wochenauftakt für den MDax der mittelgrossen Werte aus mit plus 0,78 Prozent auf 27 558,18 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone legte um 0,1 Prozent zu.

Im Blick haben die Anleger bereits die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch. "An ihrem Leitzins wird die Fed sicherlich nicht rütteln", sagte Experte Altmann. Interessant werde aber, mit welchen Worten die Notenbanker die bereits angekündigte Änderung der Inflationsstrategie in ihre Aussagen einbauen.

Im Dax verstimmte die Anleger das vorzeitige Ende des Aktienrückkaufprogramms von Deutsche Wohnen . Die Papiere verloren als Index-Schlusslicht 2,6 Prozent. An der Dax-Spitze nahmen die Anteile des Kunststoffkonzerns Covestro mit plus 2,2 Prozent dagegen wieder Kurs auf ihr vor wenigen Tagen erreichtes Hoch seit Dezember 2019.

Halbleiterwerte wurden von der Erholung im Technologiesektor mit nach oben gezogen. Für Bewegung im Sektor sorgte unter anderem die Nachricht zur angepeilten Übernahme des britischen Chip-Designers Arm, ein Schlüssel-Unternehmen für die Smartphone-Branche, durch den US-amerikanischen Grafikkarten-Spezialisten Nvidia . Im Dax gewannen Infineon 1,9 Prozent.

Im MDax schnellten die Stamm-Aktien von Metro mit einem Plus von siebeneinhalb Prozent auf 8,94 Euro an die Spitze. Die Nachricht, dass der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky seine Macht beim deutschen Handelskonzern weiter ausbauen will, war hier der Treiber. Den Anteilseignern werde ein freiwilliges Übernahmeangebot von wahrscheinlich 8,48 Euro je Stammaktie sowie zirka 8,87 Euro je Vorzugsaktie unterbreitet, teilte die von Kretinsky kontrollierte EP Global Commerce GmbH (EPGC) mit. Von Metro hiess es, die Offerte sei deutlich zu niedrig.

Der Immobilieninvestor Corestate Capital beschaffte sich am Kapitalmarkt frisches Geld. Der Markt honoriere, dass Corestate mehr Barmittel zur Verfügung habe und in der Lage sei, Schulden abzubauen, hiess es aus dem Handel. Entgegen der sonst üblichen Tendenz bei Kapitalerhöhungen gewannen die Corestate-Aktien dazu - und mit plus 12,8 Prozent auch noch sehr deutlich. Damit waren sie der beste Wert im Nebenwerteindex SDax .

Der Euro legte etwas zu und kostete im Nachmittagshandel 1,1875 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1854 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Freitag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 145,41 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,06 Prozent auf 174,09 Zähler./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)