Etwas schwerer tat sich der MDax . Der Index mittelgrosser Unternehmen verbuchte zuletzt aufgrund hoher Verluste bei Einzelwerten ein kleines Minus von 0,08 Prozent auf 25 018,77 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zog dagegen um 0,46 Prozent auf 3349,54 Punkte an.
Mit dem aktuellen Anstieg liegt der Dax wieder eng im Bereich der 200-Tage-Linie. Sie gilt als Indikation für den längerfristigen Trend im Leitindex. Noch am Freitagnachmittag war der Index darunter gerutscht. Auslöser waren die von China angekündigten neuen Zölle auf Waren aus den USA gewesen, worauf US-Präsident Donald Trump gleich zum Gegenschlag ausholte. An den Börsen in Europa, den USA und am Montag noch in Asien waren die Anleger daraufhin in Deckung gegangen und hatten für teils massive Kursverluste gesorgt.
Trump teilte nun am Montag am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz jedoch mit, dass China in einem Telefongespräch den Willen zur Wiederaufnahme der Handelsgespräche und zum Abschluss eines Abkommens bekundet habe. "Einmal mehr sorgt Donald Trump für einen Stimmungsumschwung am Aktienmarkt", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die Gespräche sollen weitergehen. Die Anleger nehmen heute jeden Hoffnungsschimmer dankbar auf." Für Andreas Lipkow von der Comdirect-Bank ist die Situation im gleichwohl sehr unbefriedigend, weil der Handelsstreit weiterhin nicht berechenbar sei.
Der Handelskrieg belastet unterdessen die deutsche Wirtschaft weiter. Nachdem sich bereits im Juli die Stimmung stark eingetrübt hatte, fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex im August nunmehr auf den tiefsten Stand seit November 2012. "Die Anzeichen für eine Rezession in Deutschland verdichten sich", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Auf Unternehmensseite rückte der geplante Mietendeckel in Berlin die Immobilienwerte zurück in den Fokus. Die am Sonntag bekannt gewordenen Eckpunkte des Vorhabens sehen maximal knapp acht Euro je Quadratmeter für nahezu alle Mietverhältnisse vor und lösten damit grossen Wirbel aus.
Aktien der Immobiliengesellschaften rutschten in der Folge ab: Vonovia etwa fielen mit 1,27 Prozent an das Dax-Ende. Bei anderen Branchenvertretern waren die Kursverluste noch massiver: Deutsche Wohnen rutschten als MDax-Schlusslicht um 3,52 Prozent ab, Ado Properties und Adler Real Estate im Nebenwerteindex SDax verloren 5 beziehungsweise 3 Prozent.
Zu den Gewinnern im MDax zählten dagegen die Papiere des Halbleiterproduzenten Dialog Semiconductor . Sie legten um 1,47 Prozent zu, womit das Steigerungspotenzial laut Analysten allerdings so gut wie ausgereizt scheint. Die Kurszielschätzungen gehen nicht über 45 Euro hinaus, die Einstufungen sind überwiegend neutral gehalten.
Beim Werbevermarkter Ströer sorgte unterdessen eine gestrichene Kaufempfehlung durch die US-Bank Goldman Sachs für einen Abschlag von fünfeinhalb Prozent. Analystin Katherine Tait sieht nach dem starken Kursanstieg sämtliche positiven Aspekte bereits eingepreist.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,62 Prozent am Freitag auf minus 0,66 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 146,90 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,23 Prozent auf 178,40 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1116 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1065 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9038 Euro./tav/kro/jha/
--- Von Tanja Vedder und Karolin Rothbart, dpa-AFX ---
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