Der Nebenwerteindex SDax erklomm im Handelsverlauf ebenfalls eine Bestmarke und gab zuletzt um 0,2 Prozent nach. Für den MDax der mittelgrossen Börsentitel ging es um 0,17 Prozent auf 36 185,45 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat nahezu auf der Stelle.

Zu der generellen Zuversicht der Anleger passte, dass sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im November überraschend aufgehellt haben. Das gebe Anlass zur Hoffnung, dass sich die Materialknappheiten 2022 bessern werden, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Aus charttechnischer Sicht könnte der Dax noch etwas weiter zulegen, kommentierte der Börsenexperte Andreas Büchler von Index Radar: "Der deutsche Leitindex folgt einem steigenden Kurskanal, in dem er es noch weit bringen kann - zumindest, bis die nächste Überhitzung sich ankündigt."

Thema bleibt indes die laufende Berichtssaison, die unter anderem Geschäftszahlen von Munich Re und Bayer lieferte. So stimmten eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer etwas zuversichtlicher für 2021. Damit zogen die Aktien der Leverkusener an der Dax-Spitze um gut drei Prozent an.

Demgegenüber fielen die Papiere von Munich Re am Index-Ende um rund drei Prozent, nachdem der Rückversicherer die Anleger mit seinen endgültigen Quartalszahlen nicht überzeugen konnte. Wie nun die umfassenden Resultate belegten, hat tatsächlich insbesondere der gewinnbringende Verkauf von Aktien und Anleihen den Konzern im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten. Das eigentliche Rückversicherungsgeschäft aber läuft schlechter als gedacht. Im MDax hatten die Anteilsscheine von Fraport mit einem Plus von fast vier Prozent den ersten Platz inne. Die Erholung des Flugverkehrs von der Corona-Krise erhöht die Zuversicht des Frankfurter Flughafenbetreibers für das laufende Jahr.

Deutlichere Kurssprünge gab es im SDax. Dort setzten die Anteilsscheine von Eckert & Ziegler ihre jüngste Talfahrt fort und sackten um knapp sieben Prozent ab. Ein Umsatzanstieg in den ersten neun Monaten und ein im bisherigen Jahresverlauf erzieltes Rekordergebnis reichten nicht, um den Kurs des Strahlen- und Medizintechnikunternehmens wieder neu zu beleben. Die Gewinnentwicklung stand neben dem Tagesgeschäft deutlich mit einem Sondereffekt aus dem Verkauf der Tumorbestrahlungssparte in Zusammenhang.

Demgegenüber schnellten die Papiere von Schaeffler an der Index-Spitze um fast sieben Prozent in die Höhe. Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan lobte mit Blick auf die frischen Geschäftszahlen die hohe Profitabilität des Autozulieferers in einem schwierigen Quartal.

Abseits der Berichtssaison konnten sich die Anleger von Continental über ein Plus von rund drei Prozent freuen. Der Autozulieferer zog mit seinen neuartigen OLED-Displays für den Autoinnenraum einen ersten Grossauftrag an Land./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

(AWP)