Der Dax stieg am Vormittag um 4,2 Prozent auf 9923 Punkte und war damit nicht mehr weit entfernt von der 10 000er-Marke. "Es besteht begründete Hoffnung, dass sich die Unternehmensgewinne nach der Coronavirus-Krise recht zügig erholen werden", hiess es in einem Marktkommentar der Postbank. "Noch hat die Pandemie die Märkte allerdings im Griff".

Der MDax für mittelgrosse Unternehmen rückte um 3,2 Prozent auf 20 990 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 erholte sich um knapp vier Prozent.

Wie nachhaltig die Erholung ist, bleibt jedoch abzuwarten. Experten hatten zuletzt wiederholt vor einer sogenannten Bärenmarktrally gewarnt - also einem kurzen, deutlichen Anstieg innerhalb eines grösseren, beherrschenden Abwärtstrends. Mittlerweile hat sich der Dax vom jüngsten Tief um rund 20 Prozent erholt - nach einem Virus-Crash von fast 40 Prozent zuvor.

Die grossen Kursverlierer der Crash-Phase führten die Erholung an: Im Dax zählten MTU Aero Engines mit plus 6,7 Prozent zu den grössten Gewinnern. Der Kurs des Triebwerkherstellers hatte sich zuvor fast gedrittelt. Auch Papiere der Autobauer BMW , Daimler und Volkswagen und des Zulieferers Continental waren mit Aufschlägen von bis zu 7,7 Prozent von Schnäppchenjägern gesucht. Auch sie waren im Crash überdurchschnittlich stark abgestürzt.

Im MDax waren ebenfalls die Crash-Verlierer gesucht: Papiere von Thyssenkrupp , Hella , Grenke und Airbus stiegen zwischen 7 und 14 Prozent. Aktien des Batterieherstellers Varta verteuerten sich um 6,5 Prozent. Hier machte die Berenberg Bank mehr als 60 Prozent Erholungspotenzial aus mit einem Kursziel von 100 Euro.

Mit dem Handelskonzern Metro , dem Ticketvermarkter CTS Eventim und der Immobiliengruppe Dic Asset haben weitere Unternehmen wegen des Coronavirus die Jahresziele zurückgezogen oder gekürzt. DIC Asset hält aber am Dividendenvorschlag für 2019 fest. Während Metro-Aktien leicht nachgaben, stiegen CTS Eventim um 2 Prozent und DIC Asset sogar um 6,3 Prozent./bek/jha/

(AWP)