Der MDax der 60 mittelgrossen Börsentitel rückte am Dienstag um 1,53 Prozent auf 26 477,64 Punkte vor. Auch europaweit war die Stimmung an den Börsen von Hoffnung und Optimismus geprägt. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann mit plus zwei Prozent ähnlich stark dazu wie der Dax.

"An der Börse setzt man darauf, dass die US-Wahl die Klarheit bringen wird, die in der Lage ist, die Unsicherheit der vergangenen Tage zu vertreiben", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Er verwies zudem auf die erwartete weitere Schützenhilfe der US-Notenbank: "Egal, wie sich nach dem Wahltag die politischen Mehrheiten in den USA verschieben werden, die Fed dürfte in jedem Fall Wirtschaft und Finanzmärkte weiter stützen, während die Wall Street vom anhaltenden Gewinnwachstum im Technologiesektor profitieren sollte."

In der Berichtssaison ging es in Deutschland weiter mit Zahlen von Bayer aus dem Dax sowie einigen weiteren Unternehmen aus MDax und SDax . Bayer erlitt wegen eines schwierigen Agrargeschäfts auch im dritten Quartal einen Milliardenverlust und verfehlte sogar die zuletzt gesunkenen Erwartungen von Analysten. Mit minus 1,1 Prozent waren Bayer im Dax das Schlusslicht.

Die bisherigen Krisenverlierer-Aktien aus dem Luftfahrtsektor gewannen deutlich dazu, im Dax etwa die Titel des Triebwerkherstellers MTU mit einem Plus von fast dreieinhalb Prozent. Airbus , Fraport und Lufthansa notierten im MDax ähnlich stark.

Umgekehrt das Bild bei den Krisengewinnern: Die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh etwa verloren ein Prozent. Hellofresh hatte die im Oktober erhöhten Jahresziele bestätigt. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel ist optimistisch für das Schlussquartal, aber für 2021 skeptisch. Teamviewer verloren am MDax-Ende mehr als drei Prozent. Damit setzten die Titel des Spezialisten für Fernwartungs- und Homeoffice-Software ihren Abwärtstrend fort. Seit einer Anteilsreduzierung des Hauptaktionärs Permira im Oktober kommen sie nicht mehr auf die Beine.

Gleich zwei Kaufempfehlungen trieben den Kurs von Jungheinrich an. Mit einem Plus von mehr als fünf Prozent setzten sich die Aktien des Herstellers von Flurförderzeugen an die SDax-Spitze, während am anderen Ende negative Analystenstimmen auf dem Kurs von Hypoport lasteten. Die Papiere des Finanzdienstleiters sackten um mehr als neun Prozent ab.

Der Euro erholte sich von seinen Kursverlusten der vergangenen Tage und kostete am Nachmittag 1,1704 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1652 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,62 Prozent am Vortag auf minus 0,63 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 146,54 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,06 Prozent auf 176,15 Punkte nach./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)