Auslöser des Systemausfalls war Eurocontrol zufolge der Test einer neuen Softwareversion. Dadurch seien alle aktuellen Flugpläne gelöscht worden, teilte die Organisation am Mittwochnachmittag mit. Man sei sicher, dass es keine Störung von aussen gegeben habe. Die Untersuchungen dauerten jedoch an. "Wir entschuldigen uns aufrichtig bei allen Betroffenen."

Am grössten deutschen Flughafen in Frankfurt lief der Flugbetrieb am Mittwoch problemlos an. Wegen eines Systemausfalls war der Flugverkehr in weiten Teilen Europas am Dienstag zeitweise erheblich beeinträchtigt. Wie viele Flüge betroffen waren, konnte Eurocontrol zunächst nicht sagen. Nach Angaben vom Dienstag waren Verspätungen bei rund 15 000 Verbindungen möglich.

Das sogenannte ETFMS-System ist zentral für die Steuerung des Flugverkehrs in ganz Europa und soll die Flugplanung möglichst effektiv machen. Airlines speisen die Daten ihrer Flüge in das System ein. Auf dieser Grundlage gleicht es das Verkehrsaufkommen mit verfügbaren Kapazitäten ab. Nach dem Ausfall wurde am Dienstag zunächst ein Notfallverfahren genutzt. Dadurch reduzierte sich die Kapazität nach Eurocontrol-Angaben um zehn Prozent.

Nach Angaben der DFS war das System von 12.26 Uhr bis 20.00 Uhr gestört. "Die Sicherheit war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt", betonte die DFS-Sprecherin.

Am Frankfurter Flughafen gab es nach Aussage eines Fraport -Sprechers zwar Verspätungen. Insgesamt hätten sich die Auswirkungen aber in Grenzen gehalten. Die Pünktlichkeitsquote sank den Angaben zufolge auf 70 Prozent. In der Regel liegt der Wert am grössten deutschen Flughafen bei 75 bis 80 Prozent. Am Dienstag habe es in Frankfurt knapp 1400 Flugbewegungen gegeben, 26 Flüge seien annulliert worden. "Das ist ein völlig normaler Wert", sagte der Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport./mar/wim/DP/jha

(AWP)