Die Stimmung sei angesichts des anhaltenden Rekordlaufs der US-Aktienmärkte zwar weiterhin gut und die Marktteilnehmer seien grundsätzlich zuversichtlich, sagen Händler. Wegen der in Fahrt gekommenen Bilanzsaison und der ungewissen Entwicklung in Spanien verhielten sich die Anleger aber weiterhin vorsichtig. Der SMI verliert noch 0,1 Prozent auf 9270 Punkte.

Im Fokus stand die Credit Suisse. Ein Hedgefonds hat die Grossbank ins Visier genommen. RBR Capital will die Grossbank in drei Teile aufspalten und damit den Börsenwert des Unternehmens von gegenwärtig rund 40 Milliarden Franken verdoppeln, erklärte ein Sprecher am Dienstag und bestätigte damit Medienberichte. Mit dem Kauf von Aktien im Wert von rund 100 Millionen Franken untermauerte der aktivistische Investor seine Forderung. Experten trauen RBR alleine allerdings höchstens einen Teilerfolg zu. "Um sich durchzusetzen ist RBR auf die Unterstützung von Grossaktionären angewiesen", erklärt ein Händler. Die Aktie klettert um 1,2 Prozent und führt damit die SMI-Titel an.

Die Anteile der UBS rücken 0,5 Prozent vor. Händler sagen, die Ergebnisse der US-Grossbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley zeigten erneut, dass das Handelsgeschäft das Sorgenkind der Branche sei.

Erfreulich fielen die Zahlen des Gesundheits- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson aus, der dank der Übernahme des Biotechnologiekonzerns Actelion und neuer Krebsmedikamente besser als erwartet abschloss. Die Anteile des Pharmakonzerns Roche gewinnen 0,7 Prozent. Die Titel von Rivalin Novartis sind um 0,5 Prozent tiefer.

Richemont stark gehandelt

Grosse Umsätze verbuchten die Richemont-Aktien. Ihr Kurs sinkt um 0,2 Prozent. Der Luxusgüter-Hersteller wartete überraschend mit Angaben zum ersten Geschäftshalbjahr auf und stellte ein Gewinnplus von 80 Prozent und zwölf Prozent mehr Umsatz in Aussicht. Zur guten Entwicklung trugen das günstige Marktumfeld und positive Wechselkurseffekte bei, wie es hiess. Zudem profitierte das Unternehmen davon, dass die Vorjahreszahlen wegen des Rückkaufs von Uhren schwach waren. Die Umsatzentwicklung zeige, dass sich der Trend der ersten fünf Monate fortsetze, erklärte Vontobel-Analyst René Weber. Die Margenentwicklung dürfte die Erwartungen übertreffen.

Die Anteile von Rivalin Swatch geben 0,3 Prozent nach.

Die Aktien des Indexschwergewichts Nestlé verlieren ebenfalls 0,3 Prozent. Der Lebensmittelkonzern will wie Roche am Donnerstag Umsatzzahlen veröffentlichen.

Unter den uneinheitlich tendierenden zyklischen Aktien stehen ABB und Adecco höher. Geberit, Lafarge-Holcim, SGS und Clariant schwächen sich ab.

Kleine Kursrakte für Zur Rose

Am breiten Markt stechen die Aktien von Zur Rose mit einem Plus von 8,2 Prozent heraus. Die Versandapotheke steigerte den Umsatz im dritten Quartal um 15,4 Prozent auf 245,9 Millionen Franken und baut ihr Deutschland-Geschäft durch die Übernahme der Firma Eurapon Pharmahandel aus.

Die VAT-Aktien büssen 4,6 Prozent ein. Der Vakuumventile-Hersteller steigerte im dritten Quartal den Umsatz um 28,7 Prozent auf 166,9 Millionen Franken und erwartet im Gesamtjahr weiterhin ein Umsatzwachstum von rund 30 Prozent. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge (Ebitda) soll auf dem Vorjahresniveau liegen. Die Analysten der Bank Vontobel sprachen von einer starken Entwicklung. "Möglicherweise waren die Erwartungen noch etwas höher", sagte ein Börsianer und erklärte die Verkäufe mit Gewinnmitnahmen nach dem starken Kursanstieg.

Leonteq setzen den Aufwärtstrend der jüngsten Zeit fort und steigen um 5,7 Prozent. Die Derivatboutique will zusammen mit der Versicherung Mobiliar und der Bank Cler Vorsorgeprodukte anbieten.

(Reuters)