Die Anleger seien wegen der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea zwar weiterhin ein wenig nervös. Wegen der Bemühungen um eine Entspannung im Konflikt der beiden Länder schöpften sie aber Hoffnung und wagten sich zunehmend aus der Deckung. Im Fahrwasser anziehender Kurse im frühen Handel an der Wall Street baute der SMI die Gewinne noch aus.

Der SMI steigt bis Börsenschluss um 1,7 Prozent auf 9031 Punkte. In der vergangenen Woche hat der Leitindex mit einem Minus von 3,2 Prozent den grössten Wochenverlust in diesem Jahr eingefahren.

Nach Ansicht der Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB)handelt es sich beim Konflikt zwischen Nordkorea und den USA um "nichts weiter als ein Schreckgespenst". Eine Eskalation des Konflikts hätte deutliche Nachteile für beide Seiten, schreibt die ZKB in ihrer "Daily Market Opinion".

Kursbewegende Nachrichten von Unternehmensseite gab es in der sich dem Ende zuneigenden Berichtssaison kaum. Am Mittwoch und Donnerstag wollen mit Geberit, Swiss Life und Swisscom die letzten drei Bluechips-Unternehmen über den Geschäftsgang informieren. Zudem stehen Zwischenberichte von zahlreichen Firmen aus dem breiten Markt auf dem Programm.

Mit Spannung erwartete Protokolle der Notenbanken

Im Zentrum des Interesses sehen Marktteilnehmer allerdings die Zentralbanken: Am Mittwoch wird die US-Notenbank die Mitschnitte der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses veröffentlichen. Am Donnerstag publiziert die Europäische Zentralbank (EZB) das entsprechende Protokoll. Davon erhoffen sich die Marktteilnehmer Aufschluss über eine mögliche Straffung der Geldpolitik.

An die Spitze der Standardwerte setzen sich die Bankaktien Julius Bär, Credit Suisse und UBS sowie die Versicherer Swiss Life und Zurich mit Kursgewinnen von 1,5 bis 3,5 Prozent.

Von den Anteilen zyklischer Firmen ziehen Richemont, Swatch, Geberit, Sika, Adecco, Lafarge-Holcim und ABB um 1 bis 2 Prozent an.

Aber auch die an sich eher als defensive Anlagen geltenden Index-Schwergewichte rücken vor. Die Pharmawerte Roche und Novartis steigen um 0,9 und 2,0 Prozent.

Die Aktien des Lebensmittelkonzerns Nestlé wurden um 1,9 Prozent fester gehandelt. "Der Sektor ist wegen eines Zeitungsberichts über einen Übernahmeangriff auf den Konkurrenten Danone ins Blickfeld der Anleger geraten", sagt ein Händler. Die Titel des französischen Joghurt-Herstellers Danone gewinnen 1,6 Prozent, nachdem die "New York Post" unter Berufung auf einen Insider über ein mögliches Angebot von Kraft Heinz oder Coca-Cola berichtete.

Landis+Gyr nach Quartalszahlen gefragt

Am breiten Markt waren die Titel von Landis+Gyr mit einem Plus von 3,1 Prozent gefragt. Die Messtechnik-Firma schloss das Quartal per Ende Juni mit einem bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 54,6 Millionen Dollar ab. Den Quartalsumsatz bezifferte die im Juli vom angeschlagenen japanischen Toshiba-Konzern an die Börse gebrachte Messtechnikfirma mit 433 Millionen Dollar.

Die Evolva-Aktien sacken um 6,5 Prozent ab. Der Hersteller von Nahrungsmittelzusätzen weitete den Verlust im ersten Halbjahr auf 20,3 von 18,8 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum aus. Evolva rechnet 2017 mit einem stabilen Barmittelabfluss, der nach Firmenangaben durch die liquiden Mittel und die Finanzierungsfazilität von Yorkville gedeckt ist.

Die Aktien des Hotel- und Bauunternehmens Orascom springen am Tag vor dem Halbjahresbericht um 9,4 Prozent hoch.

Die Anteile von Meyer Burger legen 1,4 Prozent zu. Der Halbjahresbericht des Zulieferers für die Solarindustrie wird am Mittwoch erwartet. Am Tag vor der Bilanzvorlage steigen die Titel des Liftherstellers Schindler um 1,4 Prozent.

(Reuters)